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Arkadi Wjatschanin zeigte in Berlin eine teuflisch gute Leistung und schwamm Weltrekord.

Foto: REUTERS/Wolfgang Rattay

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Markus Rogan war über 200 m Rücken als Dritter beim Weltrekord des Russen Wjatschanin anwesend.

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Berlin - Der Schwimm-Weltcup auf der Kurzbahn in Berlin ist zu einer einzigartigen Weltrekordjagd geworden. Beim bestens besetzten Weltcup-Höhepunkt tobten sich die Schwimm-Stars noch einmal aus, ehe zu Jahresende die Ganzkörperanzüge verboten werden. 16 Weltrekorde wurden am Wochenende erzielt, auch über die 200 m Rücken der Herren. Allerdings nicht von Markus Rogan. Der 27-jährige Wiener schlug in 1:48,14 Minuten an und belegte damit Rang drei. Der neben ihm schwimmende Russe Arkadi Wjatschanin verbesserte in 1:46,11 Minuten den nur acht Tage alten Weltrekord (1:47,08) klar.

Rogan, dessen Heim-Trainer Paul Eder den Angriff auf den Weltrekord angekündigt hatte, lag nach 50 Metern auf Rang fünf, schob sich danach auf Rang drei vor und hielt diesen Platz bis ins Ziel. Rogan blieb damit genau eine halbe Sekunde unter seiner Bestmarke, mit der er vor vier Tagen in Stockholm Europarekord (1:47,64) aufgestellt hatte. Rang zwei ging in 1:48,05 an den bisherigen Weltrekordler George du Rand aus Südafrika.

Rogan zeigte aber neuerlich, dass er seit seiner Enttäuschung bei der WM in Rom und dem anschließenden Wechsel des Wohnortes von Wien nach Los Angeles wieder zu alter Stärke gefunden hat. Geplant ist, dass er nächstes Wochenende beim Weltcup-Finale in Singapur startet und anschließend beim Ströck-Qualifying in Wien, ehe von 10. bis 13. Dezember die EM in Istanbul auf seinem Programm steht.

Österreichischer Rekord von Spitzer

Martin Spitzer (USC Graz) stellte im Vorlauf über 50 m Kraul in 22,10 Sekunden einen neuen österreichischen Rekord auf und belegte Rang 27. Der 24-jährige Steirer verbessert damit seine alte OSV-Bestmarke vom Weltcup in Stockholm um sechs Hundertstelsekunden.

Mit den Ganzkörperanzügen und den neuen, der Leichtathletik nachempfundenen Startblöcken, wurden in Berlin 16 Welt- und 6 Europarekorde verbessert. Mit einem Weltrekord-Doppelpack stellte Paul Biedermann den 14-fachen Olympiasieger Michael Phelps in den Schatten. Einen Tag nach seiner Bestmarke über 400 m Kraul (3:32,77) triumphierte der deutsche Doppel-Weltmeister in 1:39,37 Minuten auch über 200 m in Weltbestzeit. Phelps schwamm allerdings mit Vollbart und in Textil-Hose und schied schon im Vorlauf aus. Er will nach dem Verbot der "suits" mit Jahresende Vergleichsmöglichkeiten zu seinen jetzigen Leistungen haben, hatte er schon vor dem Wochenende angekündigt. "Ich bereite mich auf die Zukunft vor", hatte er erklärt.

Weitere Weltbestzeiten markierten die Japanerin Shiho Sakai über 100 (55,23) und 200 m Rücken (2:00,18), die Australierin Leisel Jones über 100 (1:03,00) und 200 m Brust (2:15,42), Jessica Hardy aus den USA über 50 m Brust (28,80), Liu Zige (China/2:00,78) über 200 m Delfin, Hinkelien Schreuder (Niederlande/57,74) über 100 m Lagen, der Südafrikaner Darian Townsend über 200 m Lagen (1:51,55), Cameron van der Burgh (Südafrika) über 50 (25,25 Sekunden) und 100 m Brust (55,61), der Deutsche Steffen Deibler über 50 m Delfin (21,80) und die Russen Jewgeni Korotyschkin (100 m Delfin/48,48) und Sergej Fesikow (100 m Lagen/50,95). Van der Burgh erhielt für die beste Leistung ein Auto. (APA/dpa)

Ergebnisse der Bewerbe mit Weltrekorden bzw. Europarekorden sowie österreichischer Beteiligung beim Schwimm-Weltcup auf der Kurzbahn in Berlin:

Herren:

  • 400 m Kraul: 1. Paul Biedermann (GER) 3:32,77 (WR)
  • 50 m Brust: 1. Cameron van der Burgh (RSA) 25,25 (WR)
  • 200 m Brust: 1. Melquiades Alvarez (ESP) 2:02,67 (ER)
  • 50 m Delfin: 1. Steffen Deibler (GER) 21,80 (WR)
  • 100 m Lagen: 1. Sergej Fesikow (RUS) 50,96 (Vorlauf 50,95/WR)
  • 200 m Kraul: 1. Paul Biedermann (GER) 1:39,37 (WR)
  • 100 m Brust: 1. Cameron van der Burgh (RSA) 55,61 (WR) 200 m Rücken: 1. Arkadi Wjatschanin (RUS) 1:46,11 (WR) - 2. George Du Rand (RSA) 1:48,05 - 3. Markus Rogan (AUT) 1:48,14
  • 100 m Delfin: 1. Jewgeni Korotyschkin (RUS) 48,48 (WR) 200 m Lagen: 1. Darian Townsend (RSA) 1:51,55 (WR)
  • 50 m Kraul: Vorlauf: 27. Martin Spitzer (AUT) 22,10 (ÖR)

Damen:

  • 100 m Brust: 1. Leisel Jones (AUS) 1:03,00 (WR)
  • 50 m Rücken: 1. Marieke Gührer (AUS) 26,09 - 2. Daniela Samulski (GER) 26,21 (ER)
  • 200 m Rücken: 1. Shiho Sakai (JPN) 2:00,18 (WR). Weiter: 3. Elizabeth Simmonds (GBR) 2:02,12 (ER)
  • 100 m Delfin: 1. Felicity Galvez (AUS) 55,62 - 2. Diane Bui Duyet (FRA) 55,84 (ER)
  • 50 m Brust: 1. Jessica Hardy (USA) 28,80 (WR) - 2. Janne Schäfer (GER) 29,55 (ER)
  • 200 m Brust: 1. Leisel Jones (AUS) 2:15,42 (WR)
  • 100 m Rücken: 1. Shiho Sakai (JPN) 55,23 (WR)
  • 200 m Delfin: 1. Liu Zige (CHN) 2:00,78 (WR)
  • 100 m Lagen: 1. Hinkelien Schreuder (NED) 57,74 (WR). Weiter: 3. Francesca Halsall (GBR) 59,03 (ER)