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Grafik: APA

Wien - Die Inflationsrate in Österreich betrug im Monat Oktober 2009 nach Berechnungen der Statistik Austria 0,3 Prozent im Jahresvergleich. Trotz eines leichten Anstieges habe sich damit der Trend nahezu stabiler Preise, der seit Mai besteht, verfestigt, so die Statistik Austria in einer Aussendung vom Montag.

Der Indexstand des Verbraucherpreisindex 2005 (VPI 2005) für den Monat Oktober 2009 betrug 107,9 (Basisjahr 2005). Gegenüber dem Vormonat (September 2009) stieg das durchschnittliche Preisniveau um 0,1 Prozent.

Deutliche Rückgänge bei Sprit und Heizöl

Hauptpreistreiber im Jahresabstand waren Ausgaben für Wohnen sowie für Versicherungen. Die Gesamtinflation wurde außerdem nach wie vor durch die Entwicklung der Treibstoff- und Heizölpreise bestimmt, die deutliche Rückgänge aufwiesen. Ohne diese Rückgänge hätte die Oktober-Inflationsrate 1,1 Prozent betragen.

Hauptpreisdämpfer war die Ausgabengruppe "Verkehr" mit durchschnittlich -3,2 Prozent. Ausschlaggebend dafür waren die Preise für Treibstoffe, die insgesamt um 13 Prozent unter jenen des Vorjahres lagen (Dieseltreibstoff -17%, Superbenzin und Normalbenzin jeweils -8%). Flugtickets wurden im Zwölf-Monats-Abstand um 17% billiger, Wartung und Reparaturen von PKW hingegen insgesamt um vier Prozent teurer.

Zweitstärkster Preisdämpfer war die Ausgabengruppe "Erziehung und Unterricht" mit durchschnittlich minus 16,3 Prozent. Zum größten Teil trugen dazu die stark gesunkenen Ausgaben für Studiengebühren bei (-68%), zum geringeren die österreichweite Realisierung des "Gratiskindergartens" (insgesamt -43%).

Wohnungsmieten stiegen um 5,5 Prozent

Die Ausgabengruppe "Wohnung, Wasser und Energie" (durchschnittlich plus 2 Prozent) erwies sich als Hauptpreistreiber im Jahresabstand. Hauptverantwortlich dafür waren Preisanstiege bei der Instandhaltung von Wohnungen (durchschnittlich +4,3 Prozent), wo vor allem Material für die Instandhaltung und Reparatur von Wohnungen teurer wurde. Wohnungsmieten stiegen durchschnittlich um 5,5 Prozent.

Haushaltsenergie wurde insgesamt um 2,2 Prozent billiger, wobei die starken Rückgänge beim Heizöl (-28%) durch Verteuerungen für Strom (+5%) und Gas (+8%) etwa zur Hälfte kompensiert wurden.

Preise für Versicherungen legten um 3,3 Prozent zu

Die durchschnittlichen Preisanstiege von 3,3% in der Ausgabengruppe "Verschiedene Waren und Dienstleistungen" wurden hauptsächlich durch deutliche Preisanstiege für Versicherungsdienstleistungen verursacht (durchschnittlich +3,3%; Haushaltsversicherungen insgesamt +5%, private Krankenversicherungen sowie Kraftfahrzeugversicherungen jeweils insgesamt +3%). Schmuck und Uhren wurden durchschnittlich um 11% teurer (Halskette +18%). Die Preise für Körperpflege stiegen durchschnittlich um 2,6% (Massage +6%).

Der Pensionisten-Preisindex (PIPH) legte im Oktober um 0,6 im Jahresvergleich zu. Die Differenz zum VPI, der alle österreichischen Haushalte repräsentiert, betrug 0,3 Prozentpunkte. Der Unterschied ergab sich durch Preissenkungen bei Treibstoffen, bei Flugtickets, bei Studien- und Kindergartengebühren, bei technischen Geräten für die Freizeit sowie bei Pauschalreisen, die aufgrund ihres geringeren Gewichtsanteils im PIPH nicht so stark preisdämpfend wirkten wie im VPI, analysierte die Statistik Austria. Stärker preisdämpfend als im VPI wirkten beim PIPH jedoch die Verbilligungen beim Heizöl. Zusätzlich erwiesen sich Verteuerungen bei den Sozialschutzdienstleistungen und bei der Körperpflege im PIPH als deutlich stärkere Preistreiber als im VPI.   (red)