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Der Schweizer Fußball-Nachwuchs sorgt für Furore.

Foto: REUTERS/Afolabi Sotunde

Zürich - Die Schweiz war schon WM- und EM-Gastgeber, WM- und EM-Teilnehmer, aber das hat es noch nie gegeben. Österreichs Nachbar gewann erstmals in seiner Fußball-Geschichte einen WM-Titel. Die U17-Auswahl besiegte am Sonntag im Finale des Championats in Abuja die gastgebenden Hausherrn, Titelverteidiger Nigeria, 1:0 (0:0) und hievte die Eidgenossen in den siebenten Fußball-Himmel.

Held des Tages war vor 64.000 Zuschauern Haris Seferovic. Der Stürmer der Grasshoppers Zürich versenkte in der 63. Minute den Ball nach einem Corner per Kopf zum Goldtor ins Netz. "Für uns ist das ein historischer Moment", meinte Trainer Dany Ryser überglücklich. Das sei der glücklichste Tag in meinem Leben, gestand Torhüter Benjamin Siegrist (Aston Villa).

"Außergewöhnliche Leistung"

Lob kam natürlich auch vom obersten Feldherrn des Landes. "Die ganze Schweiz kann stolz sein auf diese jungen Fußballer. Sie haben bei nicht einfachen Bedingungen einen sensationellen Erfolg erzielt", befand der SFV-Teamchef, der schon vor dem Endspiel von einer "außergewöhnlichen Leistung" gesprochen hatte.

Mit Siegen über Fußball-Großmächte wie Brasilien, Italien sowie den dreimaligen U17-Weltmeister Nigeria haben die Eidgenossen von WM-Start weg für Furore gesorgt und auch den schwierigen klimatischen Bedingungen mit subtropischer Hitze getrotzt. Schließlicht setzte sich nach der 13. Turnier-Auflage erst zum dritten Mal ein europäisches Land die WM-Krone auf.

Während für die Nigerianer WM-Silber und durch den Stürmer Sani Emmanuel der Titel "bester Spieler des Turniers" nur ein schwacher Trost war, machten die Schweizer die Nacht zum Tag und feierten im Fünf-Sterne-Hotel Hilton bis ins Morgengrauen ausgelassen. "Es ist einfach nur genial. Unglaublich, einfach unglaublich schön", fand der am Finaltag angereiste SFV-Präsident Peter Gillieron kaum Worte, vergoss aber so manche Freudenträne.

Zur später Stunde mischte sich dann auch hoher FIFA-Besuch unter die Party-Menge. "Heute bin ich besonders stolz, ein Schweizer zu sein", sagte FIFA-Präsident Joseph S. Blatter freudestrahlend. Nach organisatorischen Schwierigkeiten zu WM-Beginn hatte sich seine Stimmung am Ende auch zum Besseren gewendet. (APA/Si/AFP)

Finale:
Schweiz - Nigeria 1:0 (0:0)

Spiel um Platz 3:
Spanien - Kolumbien 1:0 (0:0)

Halbfinale:
Kolumbien - Schweiz 0:4 (0:2)
Spanien - Nigeria 1:3 (0:1)