Klagenfurt - Um den Widerstand gegen die Zehn-Prozent-Klausel bei der "Neuen Mittelschule" zwischen den Bundesländern zu akkordieren, will Kärnten am 30. November eine bundesweite Tagung abhalten. Eingeladen werden sollen alle zuständigen Referenten, Beamte und auch die Landesschulratspräsidenten, kündigte Bildungsreferent Uwe Scheuch (BZÖ) am Montag in Klagenfurt an. Für die Öffnung der Klausel hatten zuletzt Oberösterreich, Niederösterreich und Tirol mobil gemacht.

Die Tagung solle dazu dienen, "eine akkordierte Haltung gegen Wien" zu erreichen, meinte Scheuch. Der Bedarf an Plätzen für die "Neue Mittelschule" in Kärnten sei doppelt so hoch wie die freien Plätze. Um aus dem Dilemma zu kommen, kann sich der BZÖ-Politiker die Anhebung der Deckelung auf 20 Prozent vorstellen. Eine andere Möglichkeit wäre, den Schulversuch "Neue Mittelschule" nicht mehr als Versuch, sondern als Strategie zu deklarieren, meinte Scheuch.

Auch SPÖ-Landesrat Peter Kaiser forderte dazu auf, der "enormen Nachfrage" nach der "Neuen Mittelschule" endlich Rechnung zu tragen. Erhebungen hätten gezeigt, dass der Wunsch nach 71 neuer Mittelschule-Klassen in Österreichs südlichstem Bundesland bestünde. "Dass der Bund nur die Hälfte davon genehmigen will, ist ein bildungspolitischer Skandal auf Kosten der Zukunft unserer Kinder", sagte Kaiser. (APA)