Die 2007 beschlossene Migration Russlands Schulen auf Linux scheint nur schleppend voranzukommen. Finanzielle Engpässe und Inkompetenz auf der einen Seite und heftige Lobbyarbeit durch Microsoft auf der anderen könnten das Programm zum Kippen bringen, berichtet The Inquirer.

Fehlerhafte Software, Budgetkürzungen

So sei das Budget für den Wechsel in diesem Jahr bereits drei Mal gekürzt worden und es sei zu Problemen mit Software gekommen, die an die Schulen geschickt wurden. Offenbar seien fehlerhafte Disks geliefert worden und die Entwickler hätten es nicht geschafft einfache Programme zu schreiben, die den Anforderungen der Schulen gerecht würden. Auch gebe es zu wenige Ressourcen für die Lehrer-Trainings, die den Umgang mit Linux erst erlernen müssten. Offenbar sind die Behörden nicht bereit, mehr Geld in Schulungen zu investieren.

Microsoft bietet billiges Windows

Daneben habe Microsoft offenbar einen eigenen Feldzug gegen die russischen Linux-Pläne gestartet und biete für alle russischen Schulen Windows XP um umgerechnet 30 US-Dollar pro Rechner an. Ursprünglich war geplant bis Jahresende auf Linux umzusteigen um auf lange Sicht gesehen die Lizenzkosten von Windows und anderer Microsoft-Software zu sparen. (red)