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Der Körper bildet Vitamin D mithilfe von UV-Strahung überwiegend selbst. Es befindet sich aber in Speisen wie Leber, Fisch, Eigelb oder Milchprodukten.

Foto: APA/EPA/Matt Writtle

Washington - Ältere Menschen mit einem Mangel an Vitamin D haben einer Studie zufolge ein deutlich höheres Herzinfarkt-Risiko. Außerdem laufen sie eher Gefahr, Schlaganfälle zu erleiden und früher zu sterben, wie aus einer Untersuchung von US-Wissenschaftern hervorgeht.

Mehr als ein Jahr lang analysierten die Forscher vom Intermountain Medical Center (IMC) in Salt Lake City im US-Bundesstaat Utah Daten von 27.686 Menschen ab 50 Jahren ohne vorherige Herzerkrankungen. Die Sterbewahrscheinlichkeit lag bei Probanden, die wenig Vitamin D im Blut aufwiesen, demnach um 77 Prozent höher als bei Menschen mit normalen Werten. Vitamin D-Mangel erhöht den Angaben zufolge das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen um 45 Prozent, die Gefahr eines Schlaganfalls sogar um 78 Prozent.

Studie beruht auf Beobachtungen

"Wir haben herausgefunden, dass bei Über-50-Jährigen selbst ein geringer Mangel an Vitamin D mit Herzkrankheiten, Herzschwäche, Schlaganfällen und einem höheren Sterberisiko zusammenhängt", sagte Heidi May, Herzspezialistin vom IMC. Der Leiter des Herzzentrums am IMC, Brent Muhlestein, räumte ein, dass die Studie allein auf der Beobachtung von Patienten beruhe und daher keine sicheren Aussagen über den Zusammenhang von Vitamin D und Herzerkrankungen erlaube. Die Ergebnisse seien aber "ein guter Grund, um weiter zu forschen" und klinische Versuche mit Vitamin D-Präparaten zu starten, sagte er.

"Sonnenvitamin" gegen Volkskrankheiten

Viele Menschen nehmen Vitamin D kaum mit der täglichen Ernährung ein, es befindet sich unter anderem in Speisen wie Leber oder Fisch. Der Körper bildet das sogenannte "Sonnenvitamin" vor allem selbst, wenn die Haut mit UV-Strahlung in Berührung kommt. Vitamin D ist insbesondere für den Einbau von Kalzium in die Knochen und damit deren Stabilität wichtig. Aktuelle Studien haben gezeigt, dass Vitamin D außerdem die Arterien stärkt und den Glukosespiegel im Blut kontrolliert - und damit Herz-Kreislauf-Erkrankungen vorbeugen kann. (APA)