Beim Prozess um einen Edelsteinschmuggel aus der Schweiz über Österreich nach Italien mit einem Warenwert von 44,7 Millionen Euro ist am Dienstag die Öffentlichkeit am Innsbrucker Landesgericht ausgeschlossen worden. Drei Verteidiger hatten sich dafür ausgesprochen. Von den insgesamt sechs Angeklagten, fünf Italiener, ein Tiroler, waren der Einheimische und zwei aus dem Nachbarland erschienen. Ihnen wird das Vergehen des Schmuggels vorgeworfen.

Den Beschuldigten wird laut Anklageschrift vorgeworfen, von teilweise Herbst 1995 bis Oktober 1998 mitunter Edelsteine, Diamanten, Perlen und Schmuck ausländischer Herkunft geschmuggelt zu haben. Die Ware soll in die zollfreie Zone Samnaun in der Schweiz geliefert und von dort aus über das Zollamt Spiss ohne sie zu daklarieren nach Österreich gebracht worden sein. Insgesamt soll so ein Betrag von 8,9 Millionen Euro an Eingangsabgaben hinterzogen worden sein. Im weiteren Verlauf war die Transitware nach Italien gebracht worden.

Ohne Öffentlichkeit

Zwei Italiener sollen demnach als Bestimmungstäter agiert haben, vier Männer als Mitglieder der Bande. Bei dem Tiroler handelt es sich um einen Speditionskaufmann. Die Angeklagten sollen die Ware zum Teil aus Indien, Japan, Taiwan, Thailand und Deutschland angeliefert und bis nach Italien gebracht haben. Einige hätten die logistischen Vorbereitungen für den Transport der Paketsendungen durchgeführt beziehungsweise die organisatorischen Maßnahmen für das jeweilige Zollverfahren abgewickelt.

Der Verteidiger eines Italieners, Albert Heiss, hatte den Ausschluss der Öffentlichkeit beantragt. Die beiden anderen Rechtsvertreter, Michael Hohenauer sowie Mathias Kapferer, schlossen sich an. Drei italienische Angeklagte waren zu dem Schöffenprozess nicht erschienen. Die Verhandlung war für Deinstag und Mittwoch ganztägig anberaumt. (APA)