Wien - Die Vorweihnachtszeit ist für die Shopping City Süd (SCS) die wichtigste, aber auch hektischste Zeit des Jahres. Aufgrund der Konjunkturflaute soll es 2009 zu keinen Rückgängen kommen. "Der Umsatz wird beim Vorjahr bleiben", zeigte sich Markus Pichler, Österreich-Chef von Unibail-Rodamco, der Eigentümergesellschaft der SCS, am Dienstag vor Journalisten optimistisch. Er glaube "nach wie vor", dass die Konsumenten bei den Packerln nicht knausern.

Beim Weihnachtsgeschäft seien zwei Trends zu beobachten: Die Geschenke werden immer spontaner gekauft und die Gutscheine werden mehr. Wegen der Gutscheine könne es sein, das es zu Geschäftsverschiebungen kommt, so Pichler. Wichtig sei daher nicht nur die Zeit vor, sondern auch nach Weihnachten genau zu beobachten.

Als krisenfest erweist sich aber nicht nur Weihnachten: "Die Umsätze bis Oktober sind stabil gewesen". Die Kunden aus dem Osten lassen aber etwas nach. Dies könnte ein paar Prozentpunkte kosten, räumte Pichler ein. Er zeigte sich dennoch zuversichtlich, dass im Einkaufszentrum (inkl. Ikea) der 2008er-Umsatz von 680 Mio. Euro erreicht wird. Am gesamten SCS-Gelände wurden im Vorjahr 1,1 Mrd. Euro umgesetzt.

Handlungsbedarf bei der Architektur

Da die SCS nicht mit zeitgemäßem Design und aktueller Architektur "punktet", bestehe Handlungsbedarf. Die Innenräume sollen neugestaltet und auch die Übergänge sollen adaptiert werden, kündigte Pichler an. Bei der Haustechnik und den Parkplätzen werde es auch zu Umwandlungen kommen. Bei der Kubatur werde es ebenfalls Änderungen kommen. "Dramatische Veränderungen" bei der Fläche erwartet Pichler dabei aber nicht. "Wir bewegen uns in einem engen Rahmen". Es könnte sein, dass durch diese Änderung zehn bis 15 neue Shops entstehen. Die Umbauarbeiten sollen 2013 beendet sein. Wie hoch die Investitionen genau sein werden, sagte der SCS-Chef nicht. Es werde aber sicher ein dreistelliger Millionenbetrag sein.

Zu Änderungen kommt es auch beim Wiener Donauzentrum, das ebenfalls im Eigentum von Unibail-Rodamco ist. Im Gegensatz zur SCS gibt es hier große Flächenzuwächse. Die vermietbare Fläche wird um 28.000 Quadratmeter erweitert. Aktuell liegt sie bei 100.000 Quadratmetern. Die Geschäftsanzahl soll von 200 auf 260 gesteigert werden. 500 werden laut Picher geschaffen. Mit einem Investitionsvolumen von 150 Mio. Euro sei das Donauzentrum aktuell "sicherlich eines der größten privaten Investitionsprojekte". Im Herbst 2010 soll das "neue" Donauzentrum eröffnet werden.

Neben der SCS und dem Donauzentrum besitzt Unibail-Rodamco hierzulande noch den Südpark in Klagenfurt. Hier gibt des derzeit einige leere Geschäftslokale, da die Mieter in Konkurs gegangen sind. Pichler geht davon aus, dass die Geschäftsflächen bis zum Jahresende wieder vermietet sind.

Sonntagsöffnung gewünscht

Erneut machte sich der Manager für eine Sonntagsöffnung stark: "Wir verlieren Kaufkraft." Ein Alleingang der SCS bringe aber nichts, räumte er ein. Es sollte österreichweite Tests geben. Er selbst hält es für kein Problem, wenn die Geschäfte an zwei Sonntagen vor Weihnachten offen haben. Die Mitarbeiter seien dem Arbeiten am Sonntag auch nicht abgeneigt, so Pichler.

Unibail-Rodamco ist mit einem Immobilien-Portfolio von 23 Mrd. Euro (Juni 2009) Europas größte börsennotierte Immobilieninvestment und -Managementgesellschaft. Der Konzern ist auf den drei Standbeinen Einkaufszentren, Bürogebäude und Messen aufgebaut, wobei der strategische Fokus auf Einkaufszentren liege, so Pichler. Der Konzern besitzt 102 Shopping-Center in 12 Ländern. Der Konzern möchte weiter wachsen - sowohl in bestehenden als auch in neuen Märkten. Wichtig sei dabei, "nachhaltiges Wachstum". In Österreich seien Zukäufe sowohl in Wien als auch in den Bundesländern möglich, sagte der Manager. (APA)