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Mithilfe der User entstehen immer detailreichere Karten

Foto: EPA

Mit Projekten wie Google Maps oder OpenStreetMap hat sich die Kartographie von einer Profession weniger Unternehmen in ein Hobby vieler Personen verwandelt, deren Karten oft detailreicher und aktueller sind. Jeder kann mitmachen, ganz wie bei der Online-Enzyklopädie Wikipedia.

Qualitätskontrolle

Google Maps hat bis vergangenen Monat noch Daten von Tele Atlas für seine US-Karten verwendet. Nun setzt das Unternehmen ausschließlich auf Quellen wie Regierungsdaten sowie User-Updates, wie die New York Times berichtet. Ein Moderatoren-Team versucht die Karten auf Fehler zu überprüfen. OpenStreetMap wiederum verlässt sich auf seine rund 180.000 Nutzer, um falsche Angaben zu korrigieren. Karten-Unternehmen argumentieren natürlich, dass diese Methode fehleranfälliger sei und man sich für professionelle Dienste nicht darauf verlassen könne.

Leidenschaftliche Hobby-Kartographen

Experten zufolge sind die offenen Karten jedoch ebenso zuverlässig wie die Karten von Unternehmen wie Tele Atlas oder Navteq, teilweise sogar aktueller. Zu verdanken sei das den zahllosen Hobby-Kartographen, die mit Kameras und GPS-Geräten ausgestattet jeden Winkel der Welt erkunden und in die Karten eintragen. Wie beispielsweise ein 62-jähriger Techniker aus Kalifornien, der bereits die Orte von 200 Points-of-Interest und Geschäfte in Google Maps berichtigt und Teilkarten von Kambodscha und Laos erstellt hat. Oder ein 26-jähriger Programmierer aus Pakistan, der über 41.000 Änderungen mit dem neuen Map Maker-Tool von Google durchgeführt hat.

Färbt auf Branche ab

Google hat mithilfe der User bislang 140 Länder kartographiert. Mit dem Map Maker bietet das Unternehmen ein Tool an, das die Erstellung von Karten noch weiter vereinfacht. So können User ganze Regionen oder nur einzelne interessante Stellen hinzufügen. Die Kartographie mit User-Unterstützung sei laut dem Bericht mittlerweile so erfolgreich geworden, dass auch Tele Atlas Feedback von den Navigationsgeräten von TomTom, das es letztes Jahr übernommen hat, integriert. (red)