Das Mikro kann Richard Grasl (36) aus der Hand legen: Sissy Mayerhoffer (oben) räumte die Finanzdirektion für den Journalisten auf VP-Ticket.

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"Rahmenbedingungen, mit denen der ORF gerettet wird": Medienstaatssekretär Josef Ostermayer (SP) zur rot-schwarzen Einigung.

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Wien - So dicht nach der Koalitionseinigung hätte sich Sissy Mayerhoffer nicht zu "Licht ins Dunkel" zurückziehen müssen, um rasch noch VP-Wunsch Richard Grasl in der kaufmännischen ORF-Direktion Platz zu machen: Der Entwurf zum ORF-Gesetz schreibt der Anstalt zwar 45 Prozent Frauenquote vor. Aber: ORF-Direktorium und -Gremien sind davon ausgenommen, bestätigt das Kanzleramt.

Dem STANDARD liegt der 156 Seiten starke Entwurf vor. Er reduziert die Zahl der ORF-Direktoren von höchstens sechs auf vier, wohl nur noch ein TV-, kein Onlinedirektor. Aber erst mit der nächsten Amtszeit (regulär 2012). So lange will sich Onlinedirektor Thomas Prantner um keinen anderen Job bewerben. Und Radiodirektor Willy Mitsche sagt dem STANDARD, er bewerbe sich nicht um die Führung der Radio-Servicegesellschaft des ORF. Intern hieß es, er könnte so Bettina Roither Platz machen.

Gleich bleiben im Entwurf die ORF-Gremien, ein Präsidium des Stiftungsrats ist nicht vorgesehen. Eine Hoffnung des ORF enttäuscht der Entwurf laut Kanzleramt: Die Entscheidung der Verwaltungsrichter - wer ORF nicht empfangen kann, muss kein Programmentgelt zahlen - bleibe aufrecht. (Harald Fidler/DER STANDARD; Printausgabe, 18.11.2009)