Wien - "Dieses Gesetz haben wir jedenfalls nicht gewollt", erklärt die Homosexuellen Initiative (Hosi) Linz. Es sei nichts anderes als eine gesetzlich geregelte Diskriminierung, empört sich Vereinssprecher Gerhard Friedinger. "Der ÖVP geht es offenbar nur um demütigende Gemeinheiten für Lesben und Schwule: Für die Lebenspartnerschaften von Lesben und Schwulen tut's auch ein Kopierkammerl in einer Bezirkshauptmannschaft."

Etwas gnädiger sieht das neue Gesetz Peter Traschkowitsch, Vorsitzender der SoHo (Sozialdemokratie und Homosexualität): Dies sei "ein erster wichtiger Zwischenschritt in Richtung Gleichberechtigung von Lesben und Schwulen in Österreich". Helmut Graupner vom Rechtskomitee Lambda meint, dass man sich über die Möglichkeit einer eingetragenen Partnerschaft für gleichgeschlechtliche Paare zwar grundsätzlich freuen könne, dennoch sei er auch "maßlos enttäuscht", dass die ÖVP wieder hinter ihre eigene Position zurückgefallen sei: Die Möglichkeit für Homosexuelle, eine Partnerschaft am Standesamt besiegeln zu können, sei bereits Bestandteil von Josef Prölls Perspektivenpapier gewesen. (völ/DER STANDARD, Printausgabe 18.11.2009)