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Wien - Jahrelang ging es fast nur nach oben im Kongressgeschäft. Die Wirtschaftskrise hat der Branche, die allein im Vorjahr 430 Mio. Euro in den Um- und Ausbau sowie die Adaptierung von Tagungsräumlichkeiten investiert hat, einen Strich durch die Rechnung gemacht. "Wir werden das Vorjahresergebnis nicht erreichen", sagte der Präsident des Austrian Convention Bureau (ACB), Christian Mutschlechner, dem Standard. 2010 sei mit einer Stabilisierung auf niedrigerem Niveau zu rechnen, 2011 soll es wieder Grund zum Feiern geben.

Die Auswirkungen der Krise seien von Segment zu Segment unterschiedlich: Wissenschaftliche Verbandskongresse hätten sich als krisenresistent erwiesen - sowohl in der Durchführung als auch in der Nachfrage, sagte Mutschlechner. Das Firmengeschäft hingegen sei rückläufig, wenn auch nicht dramatisch. In Wien, das rund 70 Prozent des österreichischen Kongress- und Tagungstourismus abdeckt, wurden zuletzt etwa 80 Prozent der einschlägigen Nächtigungen durch Verbandskongresse generiert, rund 20 Prozent entfielen auf das Firmengeschäft.

Aber selbst beim Firmengeschäft gebe es gewaltige Unterschiede. Während Branchen wie die Pharmaindustrie aktiv wie eh und je seien, stehe der Finanzsektor (Banken, Versicherungen) weiter auf der Bremse. Verschiedene Unternehmen seien dabei, ihre Budgets zu evaluieren und zu überprüfen, ob sich nicht vielleicht doch noch ein Mitarbeiter-Motivationsmeeting oder ein Händler-Incentive ausgehe. "Bis Jahresende könnte sich das Bild noch etwas aufhellen", sagte Mutschlechner. (stro, DER STANDARD, Printausgabe, 19.11.2009)