London - Spektakuläre Tennis-Duelle schon in der Vorrunde: Der Schotte Andy Murray hat bei der Auslosung für das erstmals in London stattfindende Saisonfinale der besten acht Tennisprofis am Mittwoch ein gutes Händchen bewiesen. Der Schweizer Roger Federer bekommt dabei in der Gruppe A eine Revanche für seine Final-Niederlage bei den US Open gegen den Argentinier Juan Martin del Potro und trifft auch auf Lokalmatador Murray. Der Brite hatte den Weltranglisten-Ersten im Vorjahr in Shanghai schon in der Vorrunde aus dem Wettbewerb geworfen. Der Steirer Oliver Marach und sein Partner Lukasz Kubot treffen im Doppel u.a. auf die Vorjahresfinalisten Bob und Mike Bryan (USA).

Die Titelverteidiger Daniel Nestor/Nenad Zimonjic (CAN/SRB) sind im Doppel in Gruppe A topgesetzt, im Pool B sind Lukas Dlouhy/Leander Paes (CZE/IND-4) und Max Mirnyi/Andy Ram (BLR/ISR-7) neben den Bryan-Brüdern weitere Gegner des als Nummer sechs eingestuften Duos Marach/Kubot. Das World Tour Finale in der O2-Arena beginnt am Sonntag.

In der Einzel-Gruppe B trifft der serbische Titelverteidiger Novak Djokovic auf Spaniens Star Rafael Nadal, dem er erst am Samstag im Halbfinale des ATP-Masters in Paris eine Lektion erteilt hatte. Australian-Open-Sieger Nadal hofft noch, das Tennis-Jahr wie in der Vorsaison als Weltranglisten-Erster abzuschließen und Federer wieder von der Spitze zu verdrängen. In dieser Gruppe spielen auch der russische Vorjahresfinalist Nikolaj Dawydenko und French-Open-Finalist Robin Söderling. Der Neuling aus Schweden ersetzt den seit einem Monat am Knie verletzten Amerikaner Andy Roddick, der Federer in einem denkwürdigen Wimbledon-Finale erst mit 14:16 im fünften Satz unterlegen war.

Nach den US Open und dem sofort folgenden Davis-Cup-Einsatz für die Schweiz gönnte sich der 28-Jährige eine sechswöchige Auszeit, ließ die Turniere in Asien aus und kehrte erst in seiner Heimatstadt Basel auf den Platz zurück. Dort war im Finale Schluss, in Paris - wo Federer zuletzt trainierte - schon in der zweiten Runde. "Kinder hin oder her - ich brauchte diese Pause, um mich von einem schweren Jahr zu erholen", sagte Federer, der sich vor einem Jahr wegen Rückenbeschwerden kaum die Schuhe zubinden konnte und sein Leistungsvermögen beim Saisonende in Shanghai rückblickend nur auf 50 Prozent bezifferte. "Jetzt fühle ich mich wieder frisch." (APA/red)