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FAO-Generalsekretär Jacques Diouf zum Abschluss des dreitätigen Weltgipfels: "Die Hungernden der Welt können nicht mehr warten"

Foto: APA/EPA/ALESSANDRO BIANCHI

Rom - Zu Abschluss des dreitätigen Weltgipfels der UNO-Organisation für Landwirtschaft und Ernährung (FAO) in Rom hat Generalsekretär Jacques Diouf am Mittwoch die 60 Regierungschefs und 185 Minister aus 190 Mitgliedsstaaten aufgerufen, im Kampf gegen die Hungersnot "von Worten zu Taten" überzugehen. "Die Hungernden der Welt können nicht mehr warten", sagte Diouf in seiner Abschlussrede.

"Beim FAO-Weltgipfel im Jahr 1996 hatten sich die Teilnehmer das Ziel gesetzt, bis 2015 die Zahl der Hungernden zu halbieren. Dieses Ziel kann zwar nicht erreicht werden, wir müssen jedoch trotzdem versuchen, aus diesem Gipfeltreffen eine entscheidende Etappe in Richtung Befreiung von der Hungersnot zu machen", meinte Diouf.

Schlusserklärung mit fünf Punkten

Die Gipfelteilnehmer unterzeichneten einstimmig eine Schlusserklärung in fünf Punkten. Darin wird das Ziel wieder formuliert, die Zahl der Hungernden zu halbieren, konkrete Zahlen fehlen jedoch. Die Schlusserklärung ist nicht verbindlich. Hilfsorganisationen wie Caritas und Oxfam zeigten sich über die Ergebnisse des Gipfeltreffens enttäuscht.

Als positiven Aspekt hob Diouf die Tatsache hervor, dass 31 Länder in Asien, Afrika und Lateinamerika seit 2000 ihr Ziel erreichen konnten, die Zahl der Hungernden auf ihrem Gebiet auf beträchtliche Weise zu reduzieren. Diouf zeigte sich jedoch darüber enttäuscht, dass die Schlusserklärung des Gipfels keine "konkreten Zahlen und klare Zeitfristen für die Befreiung der Hungersnot enthalte. "Ich bin überzeugt, dass wir zusammen die Hungersnot auszumerzen können, das müssen wir für eine gerechtere, reichere und friedlichere Welt tun", meinte Diouf.

"Keine Antwort"

Das vatikanische Sprachrohr "L'Osservatore Romano" kritisierte, dass der FAO-Gipfel keine konkreten Antworten auf die Hungersnot gegeben habe. "Keine Gewissheit im Kampf gegen die Hungersnot", wurde ein Kommentar der Tageszeitung betitelt. "Der Appell des Papstes gegen Verschwendung und Spekulationsgeschäften mit Lebensmitteln scheint nicht zu genügen, um konkrete Antworten zu erhalten", so die Tageszeitung. (APA)