Johannesburg - Aus Angst vor fremdenfeindlichen Übergriffen sind in Südafrika rund 1.500 Einwanderer aus Simbabwe aus ihren Häusern geflohen. Nach Polizeiangaben vom Mittwoch waren sie am Vortag bei De Doorns, rund 140 Kilometer nordöstlich der Touristenhochburg Kapstadt, auf dem Weg zur Arbeit in den umliegenden Weinbergen angegriffen worden. Wütende südafrikanische Nachbarn zerstörten zudem ihre Unterkünfte in dem Township. Bei den fremdenfeindlichen Angriffen ging es laut Polizeisprecher Hendrick Olivier vor allem um die knappen Arbeitsplätze in ländlichen Gebieten. Die Polizei baute für die Einwanderer ein Flüchtlingslager in einem Sportstadion auf.

Im Mai 2008 war es in Südafrika zu ausländerfeindlichen Ausschreitungen mit mehr als 60 Toten gekommen, Zehntausende Einwanderer brachten sich in Flüchtlingslagern in Sicherheit. Aus dem verarmten Simbabwe, das einst ein reiches Bergbau- und Agrarland war und unter dem Langzeit-Präsidenten Robert Mugabe herabgewirtschaftet wurde, sind in den vergangenen Jahren mehrere Millionen Menschen nach Südafrika gekommen. Viele Südafrikaner machen Flüchtlinge aus anderen afrikanischen Ländern für die Arbeitslosigkeit und die hohe Kriminalitätsrate im Land verantwortlich. Derzeit sind mehr als 40 Prozent der Südafrikaner arbeitslos. (APA/AFP)