Wien - Österreich hat eine neue Bank. Am Mittwoch wurde die Liechtensteinische Landesbank ins Firmenbuch eingetragen, heute, Donnerstag, öffnet die erste Filiale der Bank in der Wiener Innenstadt im Europahaus ihre Pforten.

Die Bank will einerseits österreichische Kunden anlocken, schielt aber auch nach Osteuropa. "In Österreich verfügen 60.000 Menschen über ein Privatvermögen von über eine Million Euro, hinzu kommen die vielen Privatstiftungen", sagte Elfried Hasler, Mitglied der Landesbank Gruppenleitung. Daher wird das Institut nicht nur eine Filiale, sondern eine eigene Bank nach heimischem Recht eröffnen.

Die Bank startet mit einem Kapital von 20 Millionen Euro und 17 Mitarbeitern, 30 sollen es bis zum Ende des ersten Quartals 2010 sein. Peter Mayer wird Vorstandsvorsitzender der Bank in Österreich.

Der Finanzplatz Liechtenstein ist in den vergangenen Monaten immer wieder als Steueroase in die internationalen Schlagzeilen geraten. Erst nach massivem internationalen Druck lockerte das Fürstentum sein Bankgeheimnis beim Verdacht von Steuerhinterziehung weitgehend. Die OECD in Paris hat das Fürstentum im Gegenzug vor rund einer Woche von der grauen Liste der Steueroasen gestrichen. (red, DER STANDARD, Printausgabe, 19.11.2009)