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Die Gesprächsteilnehmer diskutierten im Juridicum.

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Senats-Vorsitzender, Rektor und Uni-Rats-Vorsitzender der Universität Wien.

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Die ÖH-Spitze der Uni Wien bereitet sich auf die Diskussion vor.

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Nach 29 Tagen Besetzung trafen heute erstmals die Leitung der Universität Wien und die Audimax-Besetzer in einer großen Gesprächsrunde aufeinander. Es wurden Positionen ausgetauscht, relevante Einigungen gab es keine. Für alle Gesprächsteilnehmer war klar, dass die Universität Wien mehr Geld braucht. Nächste Woche will man gemeinsam am "Hochschuldialog" mit Minister Johannes Hahn teilnehmen, am Tag darauf soll es wieder ein Treffen der Uni-Leitung mit den Besetzern und der ÖH geben. Rektor Winckler kann sich unter Umständen auch vorstellen im Audimax-Plenum zu reden, allerdings müsse dies von der ÖH organisiert werden.

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Update 21:00: AG wollte heute um 20.00 den befreiten Hörsaal A "zurückzuerobern" - unter dem wenig friedlichen Motto "hauts sie raus!" auf einer eigenen facebookseite. "ich habe mit dieser Seite nichts zu tun", distanziert sich der Vorsitzende der Gewi-Fakultätsvertretung, Andreas Stöckler, der auch Mitglied der AG ist. Das Resultat: etwa 10 AGler sind hier, der Hörsaal ist ansonsten bis auf den letzten Platz voll mit Besetzern voll. Eine Besetzerin aus dem Plenum resümierte nach einer Stunde Diskussion: "wir müssen einen weiteren Hörsaal besetzen, wir sind zu viele". Die AG hatte zu Beginn der Besetzung diese noch aktiv unterstützt. (cms)

UPDATE 16.10: Schmied nahm heute auch Bezug auf die Numerus Clausus-Flüchtlinge. Es sei "himmelschreiend ungerecht", wenn die Kinder von österreichischen Steuerzahlern aufgrund eines überproportional hohen Anteils von Studenten aus anderen EU-Ländern, vor allem aus Deutschland, schlechte Studienbedingungen vorfänden. Der künftige Wissenschaftsminister müsse daher in bilateralen Verhandlungen und auf EU-Ebene nach einer Lösung suchen, anzustreben seien Ausgleichszahlungen.

UPDATE 15.00: Wissenschaftsminister Johannes Hahn ist optimistisch anlässlich der laufenden Vorarbeiten für den "Dialog Hochschulpartnerschaft" kommenden Mittwoch. Die Diskussion der vergangenen Wochen und das im Sommer gestartete Projekt Hochschulplan habe "mehr Bewegung in die Thematik gebracht, als in den vergangenen Jahren auf Grund ideologischer Schranken möglich schien". Auch er ist der Meinung, dass die Bildungs-Diskussion die "gesamte Regierung" etwas angehe, schreibt er in einer Aussendung.

UPDATE 14.35: Wien - Der Rektor der Universität Wien, Georg Winckler, ist grundsätzlich bereit, zu den Besetzern ins Audimax zu gehen. Allerdings brauche ein Dialog eine gewisse Struktur. "Wir können auch ins Audimax", so Winckler. Dies habe man auch bisher schon gesagt - allerdings müsse ein solcher Termin von der Hochschülerschaft (ÖH) vorbereitet werden. Außerdem soll dort auch thematisiert werden, wann die Besetzungen möglicherweise beendet werden, meint Winckler: "Es geht nicht an, dass man diese Frage ausklammert".

UPDATE 13.40: Bildungsministerin Claudia Schmied und Wissenschafssprecherin Kuntzl (beide SPÖ), haben sich bei einer Pressekonferenz für eine Studienplatzfinanzierung ausgesprochen. Universitäten sollen keine Fix-Beträge mehr erhalten, sondern flexibel nach Studierenden-Zahlen Mittel zugewiesen bekommen. Für die Hochschulen solle ein "Masterplan" erarbeitet werden - das liege in der Verantwortung der "gesamten Regierung".

UPDATE 12.15: Rektor Winckler gratuliert den Besetzern, dass sie es geschafft haben die Thematik in die Öffentlichkeit zu bringen. Für nächsten Donnerstag werden neue Gespräche fixiert. Die Sitzung ist beendet.

UPDATE 12.00: Die Gespräche dauern noch an. Durchschnittlich kann jeder nur vier Minuten sprechen, beim Hochschuldialog am 25. November sollen es nur drei Minuten sein. Eine Forderung dort wird deshalb auch sein, diesen Dialog auf mehrere Tage auszuweiten.

UPDATE 11.30: Der einzige Konsens, der in der Gesprächsrunde bisher gefunden werden konnte: Es muss mehr Geld für die Universitäten zur Verfügung gestellt werden.

UPDATE 11.25: Heinz Mayer, von der Fakultät der Rechtswissenschaften, stellt die Frage, warum die Politik will, dass der eigentlich unverbindliche Bologna-Prozess so dringend durchgesetzt werden muss. Seine Antwort: die Regierung will sparen. Er fügt allerdings auch an, dass die Besetzer das gesamte Jahresbudget der Rechtswissenschaften aufgebraucht hätten durch ihre Proteste.

UPDATE 11.10: Ein Besetzer lädt die beim Gespräch Anwesenden ein, danach in das Audimax ein. Wer keine Zeit hat, solle stattdessen beim "echten" Bildungsdialog, der von den Studierenden selbst iniziiert wird und ebenfalls am 25. November stattfinden wird, vorbeikommen.

UPDATE 11.05: Vize-Rektorin Christa Schnabl wirft ein, dass in Österreich die Drop-Out-Quote unter den Studierenden sehr hoch sei. Das sei allerdings nicht nur in Massenfächern der Fall sondern auch in Studienrichtungen, die ein gutes Betreuungsverhältnis haben.

UPDATE 10.45: Uni-Rats-Vorsitzender Max Kothbauer geht auf die Vorwürfe von Sigrid Maurer ein, dass das Rektorat zu sehr auf Linie des Ministers sei. "Wenn Sie das so sehen, dann muss ich die letzten Jahre wohl in Trance gewesen sein." Rektor Winckler hätte des öfteren davon gesprochen, dass aus dem Ministerium "dumme Dinge" kommen.

UPDATE 10.35: Senats-Vorsitzender Helmut Fuchs führt an, dass die Uni München ungefähr das selbe Budget hat wie die Universität Wien. Allerdings nur halb so viele Studierende.

UPDATE 10.30: Hauptthemen des Dialogs sind die Gestaltung der Curricula, das schlechte Betreuungsverhältnis aber auch die Frage nach Kommunikation und Transparenz von Uni-Organen.

UPDATE 10.00: ÖH-Chefin Sigrid Maurer ist am Wort. Sie will, dass die Studien nicht mehr so sehr am Arbeitsmarkt ausgerichtet werden. Rektor Winckler ist bereit über die Erweiterungscurricula zu diskutieren.

UPDATE 09.55: Die Universität Wien hat sich ausgerechnet wie sich eine Erhöhung der Hochschulgelder auf zwei Prozent des BIP auswirken würde. Jährlich würden 200 Millionen mehr zur Verfügung stellen. Derzeit bekomme man 350 Millionen Euro.

UPDATE 09.50: Rektor Winckler weißt darauf hin, dass die Uni Wien in den letzten fünf Jahren die Anzahl der Lehveranstaltungen um 15 Prozent erhöht worden sei. Das Problem seien trotz allem die engen finanziellen Grenzen.

UPDATE 09.40: Senats-Vorsitzender Helmut Fuchs und Uni-Rats-Vorsitzender Max Kothbauer haben ihre Sicht der Dinge vorgestellt. Jetzt sind die Studierenden am Wort: Sie wollen keine Zugeständnisse machen, allerdings Kritik üben. Der Zeitraum von zwei Stunden sei dafür aber zu kurz. Sie haben auch ein Problem damit, dass die Uni-Leitungen die Bedingungen des Gesprächs diktiert hätte.

UPDATE 09.35: Das Gespräch hat begonnen. Rektor Winckler spricht davon, dass die Universität 500.000 Euro zusätzliche Kosten gehabt durch die Besetzungen und Proteste. Er will mit den Studierenden Punkte erarbeiten, um mit diesen dann in den Hochschuldialog nächste Woche gehen zu können. Am Tag nach dem Hochschuldialog am 26.11. will Rektor Winkler die Studierenden wieder einladen.

UPDATE 09.30: Wien -  Das Treffen beginnt in Kürze. Noch sind über den Live-Stream keine Bilder zu empfangen. Da die Uni-Leitung bisher eine Stellungnahme im Plenum des Audimax schuldig geblieben ist, fassen das die Besetzer als Gesprächsverweigerung auf. Sie wollen das Treffen heute deshalb auch nicht als inhaltliches Gespräch auffassen sondern dazu nutzen ihre Positionen klarzustellen.

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Wien - Heute treffen zum ersten Mal die Besetzer des Audimax der Universität Wien und die Uni-Leitung zusammen. An einem von Rektorat, Senat und Uni-Rat organisierten "Gesprächsforum" im Juridicum nehmen unter anderem Rektor Georg Winckler, Uni-Rats-Vorsitzender Max Kothbauer und Senats-Vorsitzender Helmut Fuchs teil. Von Besetzerseite sind bis zu fünf Personen eingeladen, dazu kommen noch Vertreter von Hochschülerschaft, Senat, Fakultäten, Studienprogrammleitungen und die Betriebsratsvorsitzenden.

Die Audimax-Besetzer nehmen unter Beachtung einer Migranten- und Frauenquote an den Gesprächen teil. Sie lehnen gleichzeitig die "autokratische Struktur" der Veranstaltung ab. Das Forum dient auch zur Vorbereitung für den Hochschuldialog am 25. November und soll "zentrale Themen und Positionen für eine nachhaltige und langfristige Hochschulstrategie entwickeln", hieß es in einer Aussendung der Uni. Dies umfasse unter anderem die Finanzierung der Universität und die Gestaltung der Curricula sowie kurzfristig anzusetzende Verbesserungsmöglichkeiten in den Bereichen Studium und Lehre. Die Gesprächsrunde ist nicht öffentlich, wird aber als Webstream über die Homepage der Universität Wien abrufbar sein.

Am Freitag und Samstag wollen sich die Besetzer der einzelnen Hochschulen in Graz miteinander vernetzen. An der Technischen Universität (TU) Graz sollen sich Vertreter "aller besetzten und solidarisierten Universitäten und FH sowie der solidarisierenden Lehrenden aus ganz Österreich" treffen. (APA/edt/red, derStandard.at, 19. November 2009)