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Im abgelaufenen Geschäftsjahr hat es den Motorradbauer ganz schön "zerlegt". Jetzt soll es wieder aufwärts gehen.

Foto: AP/White

Linz - Der börsenotierte oberösterreichische Motorradhersteller KTM Power Sports hat im abgelaufenen Geschäftsjahr (per 31. August) 81,4 Mio. Euro Verlust gemacht. Im Vorjahr war noch ein Gewinn von 6,0 Mio. Euro geschrieben worden. Nach Restrukturierungsmaßnahmen, Kurzarbeit und dem Abbau von mehr als 450 Mitarbeitern sieht man sich aber für das kommende Geschäftsjahr gut aufgestellt und peilt wieder ein positives operatives Ergebnis an.

Das abgelaufene Geschäftsjahr sei für KTM das "schwierigste aller Zeiten" gewesen, heißt es im Geschäftsbericht. Denn der größte Einzelmarkt der Gruppe - Nordamerika - sei um rund 44 Prozent, der europäische Markt um ein Fünftel eingebrochen. Man habe darauf mit scharfen Restrukturierungsmaßnahmen reagiert, so CEO Stefan Pierer. 80 Prozent des negativen EBIT 08/09 seien darauf zurückzuführen.

Absatzrückgang auf den Kernmärkten

Der Konzernumsatz reduzierte sich gegenüber dem vorherigen Geschäftsjahr um 24,9 Prozent von 605,7 auf 454,6 Mio. Euro. Als Grund dafür sieht man bei KTM vor allem den Absatzrückgang auf den Kernmärkten sowie den Abbau der Händlerlager. In Nordamerika ging der Umsatz um 39 Prozent auf 88,6 Mio. Euro zurück, in Europa um 24,0 Prozent auf 298,0 Mio. Im Rest der Welt konnte der Umsatz sogar leicht erhöht werden: um 4,0 Prozent auf 68,1 Mio. Euro.

Die ursprünglich geplante Serienfertigung des X-Bow konnte bedingt durch die Wirtschaftskrise nicht realisiert werden, hier beschränkt man sich weiterhin auf eine kundenorientierte Einzelfertigung. Dennoch habe das Unternehmen trotz des starken Einbruchs die Marktposition halten sowie sogar Marktanteile ausbauen können, so Pierer.

Neues Marktsegment angepeilt

In Kooperation mit der indischen Bajaj Auto Ltd beispielsweise arbeitet KTM an der Erschließung eines neuen Marktsegments für kleinmotorige Street-Motorräder, die eine sehr junge Zielgruppe ansprechen sollen. Hoffnungen setzt das Unternehmen auch auf den traditionell ertragsstarken Off-Road-Bereich: So soll im Laufe des Geschäftsjahres 2009/10 eine neue Modellgeneration im Moto-Cross-Segment herauskommen.

Wie es nach massiven Kürzungen im Personalbereich weitergeht, könne man noch nicht sagen, hieß es auf APA-Anfrage. KTM habe sich der Marktentwicklung angepasst und sei jetzt gut aufgestellt. Weitere Maßnahmen seien vorerst nicht geplant. (APA)