Hamburg - Die Folgen der Finanz- und Wirtschaftskrise und der eigenen Fehlinvestments der vergangenen Jahre haben die deutsche HSH Nordbanktiefer in die Verluste gezogen. Der Vorsteuerverlust verdoppelte sich in den ersten neun Monaten 2009 fast auf 886 (Vorjahreszeitraum: minus 456) Mio. Euro, wie die Landesbank am Donnerstag mitteilte.

Hauptgrund war die binnen Jahresfrist auf über 1,8 Mrd. Euro von rund 500 Mio. Euro angeschwollene Risikovorsorge für strukturierte Wertpapiere, Schiffsfinanzierungen und Firmenkundenkredite.

An die Haupteigner Hamburg und Schleswig-Holstein zahlte die HSH zudem 203 Mio. Euro für die bereitgestellte Landesbürgschaft. Weitere 83 Mio. Euro fielen an Gebühren für die vom Bankenrettungsfonds SoFFin gegebenen Garantien zur Ausgabe von Anleihen an. Die Kernkapitalquote der Landesbank verbesserte sich per Ende September auf 10,2 Prozent nach 7,5 Prozent Ende 2008. Sie liegt damit wieder auf international konkurrenzfähigem Niveau.

"Trotz der Risikovorsorge bleibt die Bank aufgrund ihrer guten Ertragslage innerhalb ihrer Ergebnisplanung", erklärte Vorstandschef Dirk Jens Nonnenmacher. Die Bank zeige damit, dass die Restrukturierung greife. In der Gesamtschau habe sich die Lage der HSH weiter stabilisiert. Nonnenmacher bekräftigte das Ziel, dass das Institut 2011 wieder ein positives Ergebnis ausweisen werde.

Die HSH Nordbank hatte sich mit komplexen Wertpapieren verspekuliert und musste von den Ländern Hamburg und Schleswig-Holstein mit einer Kapitalzufuhr von drei Mrd. Euro vor dem Aus gerettet werden. (APA)