Die Natural Power-Version des Fiat Punto Evo ist ein weiterer Schritt in Richtung Erdgasantrieb.

Foto: Werk

"Die Emissionswerte zeigen den ökologischen Vorsprung von Erdgasmotoren schon jetzt eindeutig: kein Feinstaub, 20 Prozent weniger CO2 und 40 Prozent weniger Ozon-bildende Substanzen", erklärt Dr. Burkhard Hofer, EVN-Generaldirektor - die Umweltvorteile von Erdgas als Kraftstoff liegen also auf der Hand. Dass CNG (Compressed Natural Gas)-betriebene Fahrzeuge mithelfen, das Klimaschutzziel rascher zu erreichen, wurde nun auch von offizieller Seite bestätigt: Die EAA Erdgas Mobil als Planer, Errichter und Betreiber von Erdgastankstellen in ganz Österreich ist ab sofort Partner von klima:aktiv, der Initiative des Lebensministeriums für aktiven Klimaschutz.

Mit der Inbetriebnahme der Erdgaszapfsäule, die von der Wien Energie bei der BP-Tankstelle in der Triesterstrasse 68 in Wien installiert wurde und damit in unmittelbarer Nähe zu Coca Cola, einem der bekanntesten Erdgasfahrzeug-Flottenbetreiber, wurde ein weiterer Meilenstein erreicht. Denn ab sofort gibt es 160 CNG-Tankstellen in Österreich und damit ein definitiv flächendeckendes Versorgungsnetz, eine weitere Aufstockung auf 200 Standorte ist für das kommende Jahr geplant.

Rund 60 Millionen Euro wurden für dessen Ausbau bisher von der Erdgas-Wirtschaft investiert, den größten Beitrag dazu leisteten Unternehmen wie OMV, Wien Energie, EVN, OÖ. Ferngas AG, Salzburg AG und die Energie Steiermark. Insgesamt 1,5 Millionen schießt das Lebensministerium für den Bau alternativer Tankstellen zu. "Dass dies eine sinnvolle Investition ist, zeigen uns die rasch wachsenden Zulassungszahlen von Erdgasautos", erklärt Umweltminister Berlakovich. "Inzwischen sind bereits über 5.000 Erdgas-Fahrzeuge in Österreich unterwegs."

Eine Zahl, die im Wachsen begriffen ist, wie Dr. Peter Seidinger, Leiter Natural Gas Vehicles, OMV Gas & Power, erläutert: "Wir rechnen damit, dass auch die Zahl der Zulassungen stark steigen wird: Im Jahr 2020 könnten auf unseren Straßen bis zu 250.000 Erdgasautos unterwegs sein. Denn: Inzwischen haben Unternehmen mit Fuhrparks immer attraktivere Fahrzeuge zur Auswahl und Erdgas ist genauso einfach in der Handhabung wie herkömmlicher Flüssigkraftstoff."

Da Erdgasfahrzeuge uneingeschränkt alltagstauglich sind und das Angebot an Serienfahrzeugen und Umbauten reichhaltig und sofort verfügbar ist, macht CNG als Kraftstoff zu einem rasch umsetzbaren Mittel zur Reduktion der CO2-Emissionen. "Erdgas als Kraftstoff ist eine Technologie, die uns hilft jeden Tag CO2 einzusparen", sagt Klaus Dorninger, Geschäftsführer OÖ Gas-Wärme.

Dazu kommen noch die wirtschaftlichen Vorteile für den Besitzer eines Erdgasautos: Die Betriebskosten liegen um mindestens ein Drittel unter jenen eines Benzin- oder Dieselmodells und das Umweltressort fördert im Rahmen des klima:aktiv mobil-Programms den Erwerb eines entsprechenden Fahrzeugs mit einer Pauschale von 500,- Euro (bzw. 1.000,- Euro beim Einsatz von mindestens 40 Prozent Biogas). Dazu kommen regional weitere Unterstützungen, wie Wien Energie-Geschäftsführer Mag. Robert Grüneis ausführt: "Inzwischen gibt es Erdgasfahrzeuge, die gleich wenig wie das vergleichbare Diesel-Modell kosten. Aber mit dem NoVA-Bonus von 500,- Euro und mit 1.000,- Euro Förderung in Wien ist der Erdgaswagen um 1.500,- Euro günstiger als der Diesel."

Nicht nur auf die umwelttechnische, sondern auch auf die wirtschaftliche Bedeutung von Biogas, das aus organischen Abfällen gewonnen wird, weist Urs Harnik, Kommunikationsleiter der Energie Steiermark, hin: "Biomethan ist eine sehr effiziente Form der Biomasseverwertung und schafft regionale Arbeitsplätze."

Die Möglichkeiten von CNG-Autos sind weit gefächert: Ob im gewerblichen oder im privaten Einsatz unterwegs, von den wirtschaftlichen Vorteile kann jeder Betreiber profitieren. Für manche Berufsgruppen sind diese sogar noch größer: So werden etwa Taxiunternehmer in der Bundeshauptstadt beim Erwerb eines Erdgasfahrzeugs mit einem Betrag von 3.000,- Euro von Wien Energie und der Stadt Wien gefördert. Regional unterschiedliche Zuschüsse beim Umstieg auf ein entsprechendes Modell erhalten jedoch auch andere Branchen sowie Privatpersonen: In Wien beträgt die Förderpauschale bis 31. Mai 2010 1.000,- Euro. Eine zusätzliche Unterstützung würde sich hingegen die Initiative von Oliver Bennier, Besitzer der Fahrschule Karlsplatz, verdienen, der CNG-Modelle als Fahrschulfahrzeuge einsetzt und damit die saubere Antriebstechnologie bereits Fahranfängern näher bringt.

Das Angebot an Serien-Erdgasfahrzeugen namhafter Automobilhersteller wird immer größer und vielfältiger und umfasst inzwischen Vertreter unterschiedlichster Fahrzeugklassen vom Kleinwagen bis zum geräumigen Transporter. Ein höchst interessanter Neuzugang ist die Natural Power-Version des brandneuen Punto Evo. Damit erweitert Fiat das ohnehin bereits größte CNG-Programm einer Marke in Österreich und leistet damit einen weiteren Beitrag zur Attraktivität von Erdgas als Kraftstoff. (saubereAutos.at)