Wien - Mit dem Vorwurf der "Ungleichbehandlung und Einseitigkeit" bei der Inseratenvergabe sah sich am Donnerstag Claudia Schmied konfrontiert. In einem offenen Brief an die Bildungsministerin sowie Bundeskanzler Werner Faymann und Vizekanzler Josef Pröll protestierten die Redaktions-Betriebsräte von "Kleiner Zeitung", "Tiroler Tageszeitung", "Oberösterreichischen Nachrichten" und "Salzburger Nachrichten" gegen die Benachteiligung bei der Vergabe von Werbeetats.

Nun soll es eine Inseratenkampagne mit Schwerpunkt Bundesländermedien geben. Schmied betonte, dass die Regionalmedien "einen wichtigen Platz in der heimischen Medienlandschaft einnehmen", daher habe das Unterrichtsministerium etwa bei der "Informationsarbeit" zur Neuen Mittelschule (NMS) "immer wieder gut mit Ihren Zeitungen zusammengearbeitet". Die kritisierte Kampagne zu Beginn des Schuljahrs 2009/10 sei lediglich "in einem ersten Schritt auf eine erste Auswahl von Medien fokussiert" gewesen. Schmied versicherte den Betriebsräten der Bundesländerzeitungen, dass sich bis zum Schulschluss im Juni 2010 "wichtige Kooperationsmöglichkeiten im Interesse der Schulpartner" ergeben werden.

Anlass für das Schreiben war die Beantwortung einer parlamentarischen Anfrage, aus der hervorgeht, dass drei Viertel der rund 485.600 Euro teuren Kampagne des Unterrichtsministeriums zu Beginn des Schuljahrs in die "Boulevardblätter" "Österreich", "Heute" und "Kronen Zeitung" geflossen sind. (APA)