Foto: NYracks/LeeLau
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Die Liste der Preise, die Anthony Lau mit seinem Cyclehoop schon eingeheimst hat, ist ziemlich lang. Da wäre der HSBC Unipreneur Award oder The Pitch 2009, und mit dem Cyclehoop schaffte es Lau auch zum WestFocus Bright Ideas Winner.

Der Cyclehoop ist im Grunde nichts anderes als ein großer Stahlring, der an Verkehrszeichen, Ampeln oder Straßenlaternen festgemacht werden kann. Also nein, eigentlich nicht an der Ampel oder Straßenlaterne selbst, viel mehr am Pfahl, an dem dann die Laterne montiert ist. Sie verstehen schon.

Entscheidende Vorteile des Cyclehoop sind, dass er einfacher zu montieren, und dadurch günstiger ist als viele andere Radständer, weil er nicht mehr extra in der Erde verankert werden muss und damit ein großer Teil der Arbeiten entfällt. Den Cyclehoop schraubt man einfach rund 35 Zentimeter über dem Boden an den Pfahl und fertig. Damit der nächstbeste Radlsammler nicht mit Rad und Cyclehoop auf einmal abhaut, wird der Radständer mit Schrauben befestigt, deren Kappe beim Festziehen abbricht. Also keine Chance zum Abschrauben. Und wenn man mit einem abgesperrten Rad samt daran hängender Ampel durch die Stadt hirscht, könnte auch einem Exekutivbeamten schnell klar werden, dass in dem Fall nicht alle Besitzverhältnisse vollkommen geklärt sind und Nachfragen nicht schaden kann.

Ob man die Cyclehoops schön findet, bleibt natürlich jedem selbst überlassen. Den einen gefällt, dass die bunten und praktischen Bügel etwas Farbe in die Stadt bringen könnten, andere kriegen schon Kopfschmerzen bei dem Gedanken, dass jedem dritten Lichtmasten zwei färbige Wimmerl aus der Seite wachsen könnten, an denen dann Designerradln und Kaugummis picken. Aber die in sich abgesperrten Fahrräder, die nach dem dritten Passanten auf der Erde liegen, sind auch keine Augenweide - auch wenn sie, zugegeben, in Wien eh nicht lange herumliegen.

In England sind ein paar der Cyclehoops bereits verbaut. Cambridge und Edinburgh haben ein paar gekauft, und in London sieht man sie auch schon, etwa in Lambeth. Doch nicht nur in England sorgt Tony Lau mit seinen Lichtmast-Ringen für Aufsehen. Bald sehen wir die Cyclehoops auf der Startseite einer großen Internet-Suchmaschine, wenn das so weitergeht. Google ist vom Cyclehoop so begeistert gewesen, dass sie bei ihm gleich die Inneneinrichtung für den firmeneigenen Fahrradlkeller im Headquarter in New York bestellt haben. Gemeinsam mit Jessica Lee hat Lau für Google ein Fahrradparksystem entworfen, in dem die Räder in zwei Decks abgestellt werden können. Tony Lau wollte mit seinem Entwurf den faden Fahrrad-Abstellräumen mit den galvanisierten Radlständern ein Ende machen, indem er aufregendes Design und Farben einsetzt, "damit der Start und das Ende eines jeden Radausflugs ein erfreuliches Erlebnis wird. Radabstellmöglichkeiten müssen einfach sexy aussehen." (Guido Gluschitsch)