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Der irakische Präsident Jalal Talabani, selbst Kurde, will laut Medienangaben iranische Kurden vor der Hinrichtung bewahren.

Foto: REUTERS/Benoit Tessier

Suleimaniya - Der irakische Präsident Jalal Talabani ist Medieninformationen zufolge am Sonntag ins Nachbarland Iran gereist, um dort Kurden vor der Hinrichtung zu bewahren. Talabani habe sich am Sonntag in Teheran beim iranischen Präsidenten Mahmud Ahmadinejad für das Leben von zum Tode verurteilten iranischen Kurden eingesetzt, berichtete die Online-Ausgabe der Zeitung "Awina". Nach Talabanis Willen solle sich Ahmadinejad bei Justizchef Sadek Larijani dafür stark machen, diese Verurteilten nicht hinzurichten. Talabani ist selbst Kurde. Von amtlicher irakischer Seite wurde der Bericht zunächst nicht bestätigt.

Abschaffung der Todesstrafe gefordert

Abgeordnete der kurdischen Minderheit im Iran hatten vergangene Woche gefordert, die Todesstrafe für Angehörige ihrer Volksgruppe abzuschaffen. Andernfalls drohe ein Riss zwischen den Kurden im Iran und der Regierung in Teheran. Wie die Nachrichtenagentur ILNA meldete, hatten die kurdischen Abgeordneten Larijani auch ein entsprechendes Schreiben zukommen lassen, nachdem der Kurde Ehsan Fatahian trotz der Proteste der Parlamentarier hingerichtet worden war. Die iranische Provinz Kurdistan an der Grenze zum Irak wird mehrheitlich von Sunniten bewohnt, während landesweit die Schiiten in der Mehrzahl sind. Die Kurden machen etwa sieben Prozent der rund 70 Millionen Menschen im Iran aus. (APA)