Microsoft und der Medienkonzern News Corp von Rupert Murdoch rüsten offenbar zum Angriff auf Google. Wie Reuters von einer mit der Angelegenheit vertrauten Person erfuhr, wollen die beiden per Bündnis dafür sorgen, dass in Zukunft Inhalte aus dem Murdoch-Medienimperium nicht mehr bei der Google-Suche auftauchen - dafür aber bei der Microsoft-Suchmaschine Bing. Microsoft biete News Corp dafür Geld an.

Gleich zwei Schachzüge wären in einem "Internet-Bündnis" der beiden Konzerne enthalten: Microsoft könnte dem Rivalen Google auf diese Weise möglicherweise bei der Internetsuche Marktanteile abjagen. Der Medienkonzern hätte bei einem solchen Geschäft im Gegenzug eine Einnahmequelle für bisher kostenfreien Inhalt im Internet abseits von Werbung erschlossen.

Verhandlungen

Die beiden Firmen hätten bereits über einen solchen Pakt gesprochen, sagte die Person Reuters am späten Sonntagabend. News Corp habe die Gespräche mit Microsoft begonnen. Die Verhandlungen befänden sich in einem frühen Stadium. Zu News Corp gehören unter anderem die Zeitungen "Wall Street Journal" und "Sun". Murdoch sucht wie andere Verlage seit langem nach Wegen, wie Geld etwa mit Nachrichten im Internet verdient werden kann.

Wie die "Financial Times" berichtete, ist Microsoft auch mit anderen Online-Medien in Verhandlungen, ihre Seiten vor dem Zugriff durch Google zu schützen. "Es geht nur darum, Googles Marktanteil anzugreifen", zitiert das Blatt einen Online-Verleger, an den Microsoft herangetreten ist.

Microsoft hat im Jänner seine Suchmaschine Bing neu aufgelegt, um die Dominanz von Google zu knacken. Microsoft hat sich dafür auch den Rivalen Yahoo ins Boot geholt. Die beiden haben eine zehnjährige Zusammenarbeit beschlossen. Bei Microsoft war zunächst niemand für eine Stellungnahme erreichbar. News Corp lehnte einen Kommentar ab. (Reuters)