Venedig - Die Kunstbiennale von Venedig ist am Sonntag mit einem BesucherInnen-Rekord in ihre letzte Runde gegangen: Mehr als 360.000 Kunstinteressierte haben in den vergangenen fünfeinhalb Monaten die seit dem 7. Juni geöffneten Ausstellungen in den riesigen Hallen des Arsenale und im Park der Giardini besucht, wie die Organisatoren mitteilten. 2007 waren rund 300.000 Besucher gezählt worden.

Die 53. Ausgabe dieser wichtigen Bilanz der internationalen zeitgenössischen Kunst stand unter dem Motto "Weltenmachen". Dabei ging es dem künstlerischen Direktor Daniel Birnbaum sowohl um Kunst aus aller Welt als auch um die Welten der Kunstschaffenden.

Eine Kunstbiennale der Finanzkrise

Insgesamt 77 Länder und 90 KünstlerInnen waren in Venedig dieses Jahr vertreten. Als bester Künstler der Biennale wurde der Deutsche Tobias Rehberger, Professor der Städelschule in Frankfurt am Main, ausgezeichnet. Die USA erhielten hingegen den Preis für den besten nationalen Beitrag mit ihrem von dem Künstler Bruce Nauman gestalteten Pavillon "Topological Gardens". Der österreichische Pavillon wurde von Elke Krystufek, Dorit Margreiter und Franziska Lois Weinberger bespielt.

Das 53. Kunstspektakel der Lagunenstadt war auch die Kunstbiennale der Finanzkrise. Trotz der weltweiten Wirtschaftskrise konnte die Biennale jedoch ihr Art-Budget halten. Birnbaum erwartet im Gegenteil auch positive Nebeneffekte der Krise. So hätten in den vergangenen Jahren die großen Galerien und privaten Sammler viel mehr Geld als die Museen gehabt. Die Krise könnte dieser "gewissen Verfettung der Kunstwelt" entgegenwirken und der Kunst gar "eine neue Sichtbarkeit" verschaffen. (APA)