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Der brüllende Rapid-Kapitän Steffen Hofmann gab beim 291. Wiener Derby den Ton an.

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Acimovic im Derby ohne gutes Gefühl.

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Wien - Es war eine Schätzung, die voll in die Hose ging. Genauer gesagt, in den Kasten von Austria-Tormann Szabolcs Safar. Beim 291. Wiener Derby verlängerte der violette Schlussmann bereits in Minute fünf einen Hofmann-Freistoß in die eigenen Maschen. "Wir sind nicht gut ins Spiel gekommen", sagte Rapid-Trainer Peter Pacult nach der Partie und meinte damit die zehn Minuten nach dem Führungstreffer. Die Austria bäumte ein wenig, Sulimani, Bak und Suttner hatten ihre Chancen, Rapid blieb unbeeindruckt und packte die Veilchen an der Wurzel.

Die zweite Chance der Hausherren, der zweite Rapid-Treffer nach nur 16 Minuten durch Jelavic riss den Veilchen den Boden unter den Füßen weg. Frustriert und angefressen erklärte Austria-Trainer Karl Daxbacher nach der Niederlage: "Wenn wir es Rapid so leicht machen, sollen sie Danke sagen." Dankend ließ sich Rapid-Stürmer Jelavic in der zweiten Halbzeit fallen, als der Angreifer nach einem Bak-Schnitzer das Klammern des letzten Austrianers spürte. Den "Torraub" der Violetten, die ab der 46. Minute nur noch zu zehnt spielen durften, bestrafte Rapid-Kapitän Hofmann mit einem Torerfolg. Das Wiener-Derby war praktisch schon gespielt, als sich Matthias Hattenberger und Hamdi Salihi noch unter die Torschützen reihten. Das 4:1 war der torreichste Rapid-Sieg gegen den Stadtrivalen seit 1990.

Hofmann vs. Acimovic

Steffen Hofmann drückte dem 291. Wiener Derby mit zwei Toren seinen Stempel auf. Vor dem Duell mit dem Stadtrivalen meinte der Rapid-Kapitän über sein violettes Pendant: "Acimovic darf nie das Gefühl bekommen, er könnte einen guten Tag haben, sonst macht er mit dem Gegner, was er will." Und es war nicht der Tag des Milenko Acimovic: seine Pässe verebbten, seine Schüsse versumpften und seine Haken blieben an Heikkinen hängen. Während der Frust in Acimovic wuchs, stieg in Hofmann die Lust am Spiel.

Auch das Duell der Rucksackträger ging am Sonntag klar an Rapid. Heikkinen hielt seinem Spielmacher mehr als nur den Rücken frei. Im violetten System bekam Liendl den Vorzug vor Teamspieler Baumgartlinger. Daxbacher erwartete sich dadurch mehr Kreativität im Spiel nach vorne. Obwohl die Austria in der Zweikampfstatistik (52% - 48%) als Derbysieger vom Platz ging und in punkto Ballbesitz eine ausgeglichene Bilanz vorwies, war auf dem Platz Grün-Weiß die dominierende Farbe.

England ist nicht Hütteldorf

Was der Austria-Spielmacher dem Hütteldorfer voraus hat, ist die Erfahrung bereits in England für Tottenham Hotspur gespielt zu haben. Im Sommer will Hofmann die Weichen stellen. " Ich wäge momentan das Für und Wider ab", kommentiert der Rapid-Kapitän Gerüchte, die den Deutschen in der nächsten Saison bereits in der Premier League sehen. (red, derStandard.at, 23. November 2009)