Wien preist seine ehrenwerten Bürgerinnen und Bürger in sieben Abstufungen; da gibt es Halsdekorationen mit und ohne Bruststernen; nur Bruststerne. Oder, in den hinteren Rängen: Medaillen. Das Goldene Verdienstzeichen des Landes Wien ist eine Medaille mit goldenen Strahlen, vergeben für große Verdienste. Danach kommt nur mehr Silber. Alles klar so weit.

Am Donnerstag vergoldet Wien der Kunstmäzenin Francesca Habsburg-Lothringen, née Thyssen- Bornemisza, ihre großen Verdienste mit einer solchen Medaille. Mit ihrer Kunststiftung namens TBA 21 tut sie viel für die Kunst - und die Künstler (mitunter auch die öffentliche Hand) viel für sie und ihren Ruhm.

Kurzum: Alles sehr verdienstvoll. Auch die superlative Goldmedaillen-Party alias DJ-Battle alias Wohltätigkeits-Event: sehr ehrenvoll. Eintritt für einfache Charity-Dancer von 50 Euro aufwärts, einen Zehnpersonentisch gibt es für minimum 1000 Mäuse. Klamottencode: Dressed to kill. Auch klar.

Nur das mit der Location war nicht so ganz klar. Das Mak werde Schauplatz der DJ-Sause, hieß es im Profil. Aber Peter Noever wollte nicht so gut sein und das Museum gratis zur Verfügung stellen. Weil: warum? Und zu wessen höherer Ehre?

Andererseits: Wie kann man sich denn so richtig toll fühlen, wenn es die anderen nicht so gut mit einem meinen? Die Party findet nun in der Ankerbrotfabrik statt. Eine Frage der Ehre. Klar. (Andrea Schurian, DER STANDARDPrintausgabe 24.11.2009)