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Foto: epa/Reynolds

Sarah Palin zieht bei ihrer Buchtour Scharen von Anhängern an. Präsident Barack Obamas Zustimmungswerte sind erstmals unter 50 Prozent gefallen.

Palin wird nicht 2012 Präsidentin der USA, selbst wenn sie Kandidatin der Republikaner wird. Aber sie deckt ein großes Segment der Wählerschaft ab - weiße, zornige Angehörige der Unterschicht und der abrutschenden Mittelschicht.

Obama, dessen Hauptverdienst bisher darin besteht, dass er nicht George W. Bush ist, enttäuscht seine Anhänger. Er führt nicht. Er lässt sich vorführen - von den right wing crazies, die praktisch die Republikanische Partei übernommen haben und jedes seiner innenpolitischen Vorhaben wie die Gesundheitsreform mit Zähnen und Klauen bekämpfen; von der Wall Street, wo die Banken fröhlich weitermachen, wo sie nach dem großen Crash kurz aufgehört haben; von den siedlungsbauenden Israelis, von den atombombenbauenden Iranern, von den an ihrer Weltmacht bauenden Chinesen; von den eigenen Top-Generälen, die ihn in Afghanistan in Zugzwang bringen wollen. Gewiss, er ist noch nicht einmal ein Jahr im Amt. Aber irgendetwas hätte er schon zeigen müssen.  (rau/DER STANDARD, Printausgabe, 24.11.2009)