In den letzten Jahren haben wir (manchmal mühsam durch Schaden) gelernt, nicht jede lustig angekündigte Datei in der Mail anzuklicken, dass Banken niemals unsere Kennwörter per Mail erfragen und überhaupt ein bisschen genauer darauf zu schauen, wer uns da was schickt oder an welchen Adressen wir da online gelandet sind.
Dem jugendlichen PC-Leichtsinn entwachsen
Wir sind, mit anderen Worten, dem jugendlichen PC-Leichtsinn entwachsen. Bis dann das unverdächtige, persönlich adressierte, gepolsterte Kuvert im Eingangsfach lag, die handschriftliche Karte mit dem Hinweis auf die versprochenen Fotos und den "lieben Grüßen" von einem Martin, über den wir noch rätselten (drei Martins kamen infrage, obwohl doch keiner Fotos schicken wollte?), während wir schon den USB-Stick ansteckten. Erwischt.
Böse Menschen mit "social engineering"
Keine Bilder am USB-Stick, dafür eine persönlich benannte PDF-Datei, und diese war ein Brief, dass immer mehr böse Menschen mit "social engineering" daran arbeiten würden, uns ihre Viren aufzudrängen. Wie eben mit jenem USB-Stick. Wir gestehen: Diese Presseaussendung hat gewirkt: "Gerade in Österreich scheint eine gewisse Leichtsinnigkeit im Netz weit verbreitet zu sein", schrieb da Eset.at, Hersteller von Sicherheitssoftware, deren "heuristische" Technologie "selbst unbekannte Viren proaktiv erkennt". Stimmt. Zum Glück haben wir den USB-Stick an einen Mac angesteckt. Sicherheitshalber. (spu/DER STANDARD, Printausgabe vom 24.11.2009)