Ex-ÖH-Chefin Barbara Blaha ist eindeutig das jüngste Mitglied des Personenkomitees für die Wiederwahl von Heinz Fischer als Bundespräsident. Blaha war 2007 aus Protest über das gebrochene Wahlversprechen des damaligen SPÖ-Chefs und Bundeskanzlers Alfred Gusenbauer, die Studiengebühren abzuschaffen, aus der SPÖ ausgetreten. Fischer sei gegen Studiengebühren und habe schon damals Verständnis für die Anliegen der Studierenden gehabt, meint Blaha im Gespräch mit Hans Rauscher.

Auch zum umstrittenen Bologna-Prozess zur Schaffung eines einheitlichen europäischen Hochschulwesens habe der Bundespräsident in Gesprächen mit Blaha immer wieder eine sehr differenzierte Meinung geäußert. Blaha hält Bologna für "kein Naturgesetz". Es sei von Menschen und Politikern gemacht worden und genau diese hätten jetzt die Macht, sich noch einmal zusammen zu setzen und zu überlegen, wie man den Prozess in einer veränderten Form im Sinne der Studierenden umsetzen könne. Im Vergleich zu Deutschland sei es bezüglich dieser Diskussion in Österreich noch "recht ruhig", da Noch-Minister Hahn "ein Fan der Beschleunigung und Ökonomisierung" durch Bologna sei. 

"Ich finde es schwierig, von außen Ratschläge zu erteilen an Leute, die ihre Sache bis jetzt ganz gut gemacht haben", meint die ehemalige ÖH-Chefin zu den aktuellen Protesten der Studierenden. Dass der Hochschuldialog nun - viel zu spät - stattfindet, sei auf alle Fälle positiv. Sie selbst hat vor einer Woche ihr Studium abgeschlossen und beginnt jetzt in einem Verlag zu arbeiten. (rasch, derStandard.at, 24.11.2009)