Wien - Die großen Drei des ÖSV-Skispringerteams greifen auch im kommenden Olympia-Winter nach den Sternen. Vor dem Saisonauftakt am Freitag und Samstag in Kuusamo (Team- bzw. Einzelbewerb) präsentieren sich Wolfgang Loitzl, Gregor Schlierenzauer und Thomas Morgenstern, die im Vorjahr in der ersten Konkurrenz die Ränge zwei bis vier hinter dem Schweizer Simon Ammann belegt hatten, bereits gut in Form.

Weltmeister Loitzl, der im Sommer etwas Rückstand aufgewiesen hatte, und Olympiasieger Morgenstern, der einen Skifirmenwechsel zurück zu Fischer vollzogen hat, blühten bei den ersten Schneesprüngen in Lillehammer auf, Schlierenzauer hat seine Topform aus dem Sommer-Grand-Prix konserviert. "Ich weiß, dass mein Setup im Winter besser funktioniert", betonte Tourneesieger Loitzl.

Das Trio hat sich teilweise getrennt auf die Saison mit dem Höhepunkt Olympische Winterspiele in Vancouver vorbereitet. Der 29-jährige Steirer Loitzl vertraute wie in vergangenen Jahren seinem Coach Klaus Huber, der vom ÖSV-B-Kader in das Leistungszentrum Salzburg gewechselt ist, Schlierenzauer übte im Zentrum Innsbruck mit Florian Liegl und Morgenstern versuchte nach einer sieglosen Weltcup-Saison im neu geschaffenen Leistungszentrum Villach mit Heinz Kuttin an frühere Erfolge anzuknüpfen.

Sportdirektor Toni Innauer wertet dies nur positiv. "Es ist aus den Bedürfnissen heraus entstanden, ich verspreche mir davon einen positiven Impuls", erklärte der Vorarlberger. "Man muss aufpassen, dass sich nichts abnützt. Das ist eine Möglichkeit, die Situation aufzufrischen."

Bei den gemeinsamen Trainingskursen des Nationalteams mit Cheftrainer Alexander Pointner profitieren die Athleten aber vom direkten Vergleich, der enorm wichtig ist. "Der Wolfi hat vergangene Saison sicher einen Teil dazu beigetragen, dass ich sehr stark war. Aber ich glaube, er hat auch sehr viel profitiert", erklärte der 19-jährige Weltcupsieger Schlierenzauer, der sagt, er sei gelassener geworden.

Die Saison bietet mit Olympia, Weltcup, Vierschanzen-Tournee und Skiflug-WM in Planica nicht weniger als vier Highlights. Der ÖSV stellt durch Morgenstern, den zweifachen Goldmedaillengewinner von Turin, Schlierenzauer (Weltcupsieger und Skiflug-Weltmeister) sowie Tourneesieger Loitzl bei allen vier den Titelverteidiger. Auch im Nationencup und im Mannschaftsbewerb der Olympischen Spiele hatte Österreich zuletzt gewonnen.

Der Höhepunkt sind unbestritten die Winterspiele im Februar in Vancouver, doch keiner des Trios ist ein Freund davon, die Form auf den Tag X zu planen. "Ich will einen guten Rhythmus und eine gute Form aufbauen, damit ich beim Höhepunkt die meiste Energie und das größte Selbstvertrauen habe", sagte Loitzl. Damit sprach Österreichs Sportler des Jahres wohl auch seinen Kollegen aus der Seele.

Schlierenzauer, mit 13 Siegen und 2.083 Saison-Punkten Rekordmann im Weltcup, will sich nicht auf Platzierungen festlegen lassen. "Ich versuche einfach auf Leistung zu gehen, die steht im Vordergrund. Wenn die Leistung passt, ist sehr viel möglich", erklärte der Stubaitaler selbstbewusst. "Ich habe jedenfalls hart gearbeitet, um mich weiter zu verbessern." (APA)