Wien - Der Wiener Kunstsupermarkt M-ARS ist in Konkurs. Von der Maßnahme sind 44 Gläubiger betroffen, wobei Forderungen noch bis zum 12. Jänner 2010 angemeldet werden können, wie der Alpenländische Kreditorenverband (AKV) am Dienstag mitteilte. Das Unternehmen aus Wien-Neubau war der erste ganzjährig geöffnete Supermarkt für Gegenwartskunst in Österreich. Als Insolvenzursachen wird der Wegfall einiger wichtiger Kunden genannt. In diesem Zusammenhang wurde vorzeitig ein Kredit fällig gestellt, wodurch ein bedrohlicher Liquiditätsengpass entstanden sei.

Das Konzept des am 26. April 2007 eröffneten M-ARS bestand darin, Kunst zu leistbaren Preisen anzubieten. Die Werke sollten griffbereit in regulären Regalen stehen, geordnet nach verschiedenen Abteilungen. Durch ein besseres Erlösverhältnis als im klassischen Galeriegeschäft sollten Künstler gelockt werden. Ein Kuratorium von 50 österreichischen Experten sollte sie dann begleiten, aus ihren Werken wählen und so für Qualität garantieren.

Den ersten Kunstsupermarkt eröffnete der Kunsthistoriker Mario Teres 1998 in Marburg. Im Jahr darauf gab es bereits einen zweiten Standort in Frankfurt am Main. Mittlerweile haben Kunstsupermärkte vor allem im deutschsprachigen Raum (Berlin, Dortmund, Gießen, Solothurn und Sylt) Erfolg. Manche von ihnen sind zeitlich begrenzte Kunstprojekte, andere fixe gewerbliche Betriebe, mit ganzjährlichen regelmäßigen Öffnungszeiten. In Linz gab es bereits im Jahr 2004 mit dem Kunstsupermarkt "Superart" ein Monat lang ein temporäres Projekt. "M-ARS" war der erste ganzjährig geöffnete Supermarkt für Kunst in Österreich. (APA)