1: V8-Benzin-Direkteinspritzer

2: Hybridgetriebe mit zwei Elektromotoren

3: Hochleistungselektronik

4: Hochleistungsbatterie

Foto: Werk

Wie rasend schnell die Entwicklung von Hybridantriebssystemen vor sich geht, lässt sich den beiden BMW-Beispielen Siebener und X6 sehr gut ablesen. Während der Siebener mit relativ geringer Leistung, also gerade mal 15 kW beim Elektromotor, auskommt, arbeiten im X6 Hybrid gleich zwei E-Motoren mit 63 und 67 kW. Sie wurden mit einem ziemlich komplexen Planetenradgetriebe verschränkt. Ihr Beitrag zur Fahrdynamik ist folglich wesentlich bedeutender, außerdem kann der X6 im Gegensatz zum Active Hybrid 7 auch rein elektrisch fahren.

Allerdings ist diese technische Lösung im X6 auch wesentlich aufwändiger. Die hohe elektrische Motorleistung setzt auch größere Batterien voraus, weshalb hier Nickel-Metallhydrid-Batterien eingesetzt werden, weil sie billiger und leichter verfügbar sind. Außerdem war zu Beginn des Gemeinschaftsprojekts von DaimlerChrysler (damals noch), BMW und GM die rasante Entwicklung der Lithium-Ionen-Technik noch nicht so klar absehbar. Das rein elektrische Fahren ist im X6 bis zu einem Tempo von 60 km/h möglich. Sehr weit kommt man damit aber nicht, nämlich höchstens 2,5 Kilometer.

Logischerweise wird im Schiebebetrieb und beim leichten Bremsen auch Energie zurückgewonnen (Rekuperation). Der rein elektrische Betrieb erfordert nicht nur motorisch einen höheren Aufwand, schließlich muss in dieser Phase auch die Funktion aller Aggregate gewährleistet sein, die sonst vom Motor angetrieben werden wie etwa Servolenkung, Bremskraftunterstützung und Klimaanlage. Das geschieht alles auf elektrische Weise. Auch für die Ölversorgung des Getriebes ist eine zusätzliche Pumpe vorgesehen. (Rudolf Skarics/DER STANDARD/Automobil/20.11.2009)