Der Alcotest 9510 ist das genauester Gerät der Firma Dräger, und dessen Alkohlmessung gilt auch vor Gericht.

Foto: Dräger

Wissen Alkotester, wie viele Promille man nach einem schönen Abend zusammengespart hat, und ob man noch mit dem Auto nach Hause fahren darf, oder klärt einen darüber erst die Exekutive auf?

Die kostengünstigsten Alkostester sind Rechenformeln, wie die Widmarksche, die man sich aus dem Internet laden kann. Anhand von Geschlecht, Größe, Körpergewicht und der Menge an Alkohol, die man in einer bestimmten Zeit konsumiert hat, errechnet man selbst, auf wie viele Promille man es gebracht hat. Bei einem Test der Polizei Hessen mit zwölf freiwilligen Test-Tschecheranten kam heraus, dass man genauso gut seinen Promille-Wert erwürfeln könnte. Bei manchen Testern war das errechnete Ergebnis mit dem des Polizei-Alkomaten ident - bei anderen nicht. Nur woher soll man jetzt wissen, ob man sich in seinem Elend verrechnet hat, oder einer der Menschen ist, auf den die Widmark-Formel nicht zutrifft.

Um rund 4 Euro pro Alkotest kann man im wahrsten Sinne des Wortes ins Röhrchen blasen. Die Röhrchen sind mit einem Kieselgel und einer Mischung aus Schwefelsäure und Kaliumdichromat gefüllt. Das gelbe Kaliumdichromat wird, wenn man Ethanol drüberbläst, zu grünem Chrom. Je weiter sich die gelbe Füllung verfärbt, desto blau ist man. Die meisten Röhrchen haben bei 0,5 Promille eine Markierung. Aber so ganz genau ist diese Art der Alkotester nicht: Sie sind in der ACE-Klasse 4 und haben eine Abweichung von 0,15 bis 0,25 Promille.

Alkotest-Geräte um 1500 Euro

Elektrische Handgeräte zur Alkoholmessung gibt es in den ACE-Klassen 4 bis 1, also bis zu einer maximalen Abweichung von 0,05 Promille. Sie können, anders als die chemischen Röhrchen, mehrmals benutzt werden. Während die Geräte der ACE-Klasse 4 gerade einmal 50 Euro kosten, legt man für ein Gerät der Klasse 1, wie es die Polizei für die Alkohol-Vortests benutzt, um die 1500 Euro ab. Während viele billige Geräte mit hoher Abweichung nicht kalibriert werden, ist das bei einem Klasse 1-Gerät schon fast eine eigene Wissenschaft, für die man unbedingt nüchtern sein sollte. Bei diesen Geräten bläst man durch ein Mundstück seine Atemluft zwischen zwei Elektroden durch, deren Potential sich aufgrund des Ethanol-Gehalts in der Atemluft ändert. Die Polizei benutzt Hand-Geräte der Klasse 1 nur dazu, einen ersten Schnelltest zu machen. Für die genaue Auswertung wird immer noch Blut abgezapft, oder ein Standgerät der ACE-Klasse 0 verwendet.

Um rund 11.000 Euro kann man sich auch einen der Alkomaten kaufen, welche die Exekutive im Kofferaum herumführt. Wie der Lagerraum schon andeutet, handelt es sich bei dem Gerät um kein Handy mehr, sondern es wird in einem Koffer geliefert. Der Alkoholgehalt der Atemluft wird bei den neuesten Geräten dabei über eine Infrarot-Messung festgestellt. Diese Geräte haben eine maximale Abweichung von 0,03 Promille. Damit kann man also schon sehr zuverlässig feststellen, ob man noch ein Auto lenken darf, oder nicht. Um 11.000 Euro kann man aber auch ganz oft mit dem Taxi fahren - ganz egal, wie viel man getrunken hat. (red)