Brüssel - Österreich hinkt beim Anteil weiblicher Forscher im EU-Vergleich nach. 25 Prozent Forscherinnen bedeuten lediglich die viertletzte Stelle der 27 EU-Staaten, die im Schnitt einen Frauenanteil von 30 Prozent aufweisen. Allerdings zeigt eine von der EU-Kommission am Mittwoch veröffentlichte Studie gleichzeitig, dass in Österreich ein Aufholprozess in diesem Bereich eingesetzt hat. So wurde von 2002 bis 2006 nach der "She Figures 2009"-Studie eine jährliche Wachstumsrate der Zahl der Frauen im Forschungssektor von 11,2 Prozent registriert, bei den männlichen Kollegen waren es lediglich 4,3 Prozent.

Noch hat sich dieser Aufhol-Prozess nicht sehr in der Statistik niedergeschlagen: Bei der letzten "She Figures"-Erhebung vor drei Jahren lag Österreich mit einem Frauenanteil von 21 Prozent ebenfalls an viertletzter Stelle. Bei den jährlichen Wachstumsraten liegen die Malteserinnen mit plus 13,7 Prozent jährlich am besten, gefolgt von Zypriotinnen (12,8) und Luxemburgerinnen (12,3 Prozent). Schlusslicht ist hier Ungarn, das sogar eine Reduktion der Zahl der weiblichen Forscher von 0,2 Prozent aufweist.

Ebenfalls am unrühmlichen viertletzten Platz in der EU liegt Österreich beim Anteil weiblicher Führungskräfte in Forschungseinrichtungen und Hochschulen. Hier führt laut 2007-er Zahlen Schweden mit 27 Prozent vor Finnland (25), Italien (20), Estland (19), Tschechien (15), Zypern (14), Polen (13), Lettland (12), Belgien (11), Litauen (9), Ungarn (9), Deutschland (8), Bulgarien (8), Niederlande (7), Rumänien (7), Österreich (6), der Slowakei (6), Dänemark (5) und Luxemburg (0). Aus den restlichen acht EU-Staaten wurden keine Daten geliefert. (APA)