Bern/Moskau - In Russland droht einer Fabrik des Lebensmittelkonzerns Nestlé die Schließung. Laut Medienberichten wollen die lokalen Steuerbehörden das Werk in der Region Samara zusperren, weil es Ende 2008 überschuldet war. Das Nettovermögen der Süßwarenfabrik im Südwesten des Landes habe die Minimalanforderungen nicht mehr erreicht, heißt es in russischen Medienberichten.

Nestle sieht dem Ausgang des eingeleiteten Gerichtsverfahrens zuversichtlich entgegen, wie der Lebensmittelkonzern am Mittwoch mitteilte. Die Fehlbeträge in der Fabrikbilanz Ende 2008 und Anfang 2009 führt das Unternehmen auf den schwachen Kurs des Rubels im Vergleich zu Fremdwährungen zurück. Als Schokoladenverarbeiter muss Nestlé große Mengen Kakaobohnen einführen.

Seit Mitte 2009 arbeite die Fabrik wieder gewinnbringend und erfülle die gesetzlichen Kapitalvorgaben, betonte Nestle. Laut der Zeitung "Moscow Times" wird Mitte Dezember die nächste Anhörungsrunde stattfinden. Es sei nicht unüblich, dass die Steuerbehörden solche Prozesse anstrebten.

Nestlé betreibe in Russland 13 Fabriken und beschäftige rund 10.000 Mitarbeiter, erklärte eine Sprecherin. Der Umsatz in Russland habe letztes Jahr 2,5 Mrd. Franken (1,66 Mrd. Euro) betragen. (APA)