Wien - Der Kaffee- und Automatencaterer cafe + co hat das abgelaufene Geschäftsjahr 2008/2009 (per 30. September) - trotz negativer Auswirkungen der Wirtschaftskrise und einem europaweiten Rückgang des Gesamtmarktes für Kaffee am Arbeitsplatz von rund 15 Prozent - über den Erwartungen abgeschlossen, teilte der Vorsitzende der Geschäftsführung, Gerald Steger, am Donnerstag mit. Mit einem Millionen-Investitionsprogramm will man der Krise gegensteuern.

Der Absatz in Österreich, Zentral- und Osteuropa blieb im Geschäftsjahr 08/09 mit knapp einer halben Milliarde verkaufter Kaffeeportionen stabil, der Mitarbeiterstand wurde bei 1.150 gehalten, die Zahl der vollautomatischen Coffee-Shops und Automaten stieg von 44.000 auf 46.000. Beim Umsatz musste das Unternehmen einen leichten Rückgang von 128 auf 126 Mio. Euro hinnehmen. In Österreich blieb der Umsatz mit rund 70 Mio. Euro auf Vorjahresniveau, hieß es.

Dass die Entwicklung trotz Krise über den Erwartungen liegt, führt Steger einerseits auf das Preis-Leistungs-Verhältnis, andererseits auf die antizyklische Investitionspolitik zurück. cafe + co habe bereits vor Ausbruch der Krise begonnen, das Kundenservice-Netz auszubauen und verstärkt in neue Geräte-Linien zu investieren. Diese Investitionen hätten heuer wesentlich dazu beigetragen, das Unternehmen vor "schwerwiegenden Einbrüchen" zu bewahren, so Steger. Mit einem über zwei Jahre laufenden 30 Mio. Euro schweren Investitionsprogramm will cafe + co der Krise weiterhin gegensteuern.

Für das laufende Geschäftsjahr ist Steger vorsichtig optimistisch: "Im Augenblick ist noch nicht klar, ob bzw. in welchen Ländern die Konjunktur wieder anziehen wird. Steigende Börsenkurse bei steigenden Arbeitslosenzahlen helfen uns jedenfalls nicht." Die geplanten Markteintritte in Bulgarien und Ukraine wurden vorerst auf 2012 verschoben.

Weitere Expansion

Fortsetzen will cafe + co aber in jedem Fall die Expansion in Zentral- und Osteuropa - vor allem in jenen Ländern, in denen der Kaffee- und Automatencaterer bereits aktiv ist. cafe + co verkaufe mehr als die Hälfte der Kaffeeportionen in Osteuropa - Tendenz steigend. Trotzdem sei noch großes Potenzial vorhanden. Während ein Österreicher im Schnitt jährlich fast 8 kg Rohkaffee konsumiere, liege der Vergleichswert in Russland bei lediglich 1,2 kg. In Russland möchte sich cafe + co auf die Region Moskau konzentrieren. Zuletzt wurde das starke Wachstum laut Steger aber durch die Wechselkursentwicklung kompensiert.

Die cafe + co International Holding gehört zur Leipnik-Lundenburger Invest AG und ist derzeit mit 18 Tochtergesellschaften in zwölf Ländern tätig (Österreich, Deutschland, Tschechien, Slowakei, Ungarn, Slowenien, Kroatien, Polen, Bosnien, Serbien, Rumänien, Russland). (APA)