Diyarbakir - Im Südosten der Türkei sind die ersten Schilder aufgestellt worden, die Ortschaften nicht nur auf Türkisch, sondern auch auf Kurdisch benennen. Nach Angaben aus der Stadtverwaltung von Diyarbakir gelten die Straßenschilder für 82 Ortschaften im Umkreis. Vor zwei Wochen hatte die türkische Regierung im Parlament einen Plan vorgelegt, der mehr Rechte für die zwölf Millionen Kurden in der Türkei vorsieht. Ein Punkt war das Recht für kurdische Städte und Dörfer, ihre ursprünglichen Namen wieder einzusetzen, die in den vergangenen Jahrzehnten durch türkische Namen ersetzt worden waren. Durch den Kurdenkonflikt sind seit dem Beginn des Aufstands der Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) 1984 mehr als 40.000 Menschen bei Kämpfen und Anschlägen getötet worden. Der ungelöste Konflikt ist eines der größten Probleme der türkischen EU-Bewerbung. Seit Monaten wirbt die Regierung von Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan deshalb für Wege, die Auseinandersetzung zu beenden. (APA)