Wien - Das Team des Forschungsinstituts für Nachhaltige Entwicklung (Research Institute for Managing Sustainability) an der WU Wien hat eine europaweite Ausschreibung gewonnen: Im Auftrag der EU-Generaldirektion Forschung wird bis Anfang 2010 ein Monitoring-System erstellt, das den Beitrag des 7. Forschungsrahmenprogramms zu den Zielen der Europäischen Nachhaltigkeitsstrategie analysiert.

Das siebente EU-Rahmenprogramm für Forschung und technologische Entwicklung ist mit über 50 Milliarden Euro das größte transnationale Forschungsprogramm weltweit. Es soll hervorragende wissenschaftliche Leistungen fördern, eine Zunahme wissenschaftlicher Publikationen erzielen und wissenschaftliche Karrieren unterstützen. Aber welche Beiträge leistet es zu den umwelt-, wirtschafts- und gesellschaftspolitischen Zielen der Europäischen Union? Dieser Frage geht ein neues Projekt des Forschungsinstituts für Nachhaltige Entwicklung der WU nach. "Das von uns konzipierte Monitoring-System hat große Relevanz für die künftige Forschungspolitik in Europa. Unsere internationalen Erfahrungen in Forschung und Politikberatung waren entscheidend, dass wir dieses prestigeträchtige und anspruchsvolle Projekt übernehmen dürfen", freute sich Institutsvorstand André Martinuzzi in einer Aussendung.

Projektkern

Im Kern des Projekts steht die Analyse der zu erwartenden Wirkungen der EU-Forschung auf die europäischen Nachhaltigkeitsziele, wie z.B. Klimaschutz, Nachhaltige Mobilität, Schutz natürlicher Ressourcen, Gesundheit, Soziale Integration und Armutsreduktion. In einem mehrstufigen Bewertungs- und Analyseverfahren werden alle Ausschreibungen des Forschungsrahmenprogramms mit allen Nachhaltigkeitszielen der EU verglichen. "In den kommenden fünf Jahren werden wir rund eine halbe Million möglicher Wirkungen untersuchen und daraus eine Datenbank aufbauen", so Martinuzzi.

Veröffentlichung

Die gesammelten Daten und Ergebnisse sind ab März 2010 in einer frei zugänglichen Internet-Plattform für alle interessierten Personen aus ganz Europa verfügbar. Damit sollen die Transparenz der Vergabe von Fördermitteln erhöht, die Wirkungsorientierung der geförderten Forschung verbessert und das Programm-Management unterstützt werden. Die WU arbeitet in diesem Projekt mit der Technischen Universität Delft sowie einem europaweiten Netzwerk von Experten und Expertinnen zusammen. (red)