Personalisierte "Cella"-Tür

Foto: Flatz

Flatz beim "Gefangenen"-Mahl

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Carabinieri beim Amtshandeln

Foto: Flatz

Das italienische Kulturministerium hat eine Wiedereröffnung der am Montag per Dekret geschlossenen Kunstausstellung "Cella" in Rom nachhaltig verweigert. Der Vorarlberger Performancekünstler Flatz, Auslöser des Amtsaktes, will jedenfalls, dass seine Wandmalerei im römischen Jugendgefängnis erhalten bleibt.

Der Direktor der Alten Pinakothek in München, Reimund Wünsche, werde eine Stiftung gründen, die sich um die Erhaltung des Werkes "Sixtinische Kapelle der Gefangenen" bemühen wolle. Flatz verwies darauf, dass auch der Künstler Giuseppe Penone seine Zelle im denkmalgeschützten Barockbau bemalt habe.

Das Kulturministerium besteht darauf, dass die Ausstellungsräume von den Organisatoren der Ausstellung "Cella" so übergeben werden, wie sie waren. "Wir haben bereits Mitte Dezember die nächste Ausstellung", so die Kunsthistorikerin Simonetta Druda.

Kurator Christoph Bertsch beklagt, dass er die Ausstellungsräume seit der vorzeitigen Schließung der Ausstellung nicht betreten dürfe. Das Ministerium versichert, dass der Abbau wie vorgesehen am Montag beginnen könne.

In einem am Donnerstag erstellten Gedächtnisprotokoll schildert Flatz seine Abführung durch die Polizei. Zwei zivile Kriminalbeamte und zwei Polizisten in Uniform hätten ihm zu verstehen gegeben, dass er den Ausstellungsort sofort verlassen müsse. Er habe die Situation fotografiert, worauf einer der Polizisten versucht habe, ihm die Kamera aus der Hand zu schlagen.

Flatz ergänzt, er habe seine gesamte persönliche Habe in der Zelle zurücklassen müssen, darunter Haus- und Atelierschlüssel, Laptop und Ladegeräte. Das Ministerium vericherte, dass beim Abbau der Ausstellung alle in der Zelle befindlichen Gegenstände mitgenommen werden könnten.   (Gerhard Mumelter / DER STANDARD, 26.11.2009 / red)