Kuusamo/Finnland - Neue Regel, neue Trainer, Comeback des Olympiasiegers. Die am Samstag in Kuusamo beginnende Weltcup-Saison der Nordischen Kombination bringt aus österreichischer Sicht interessante Aspekte.

Arrivierte Athleten wie Mario Stecher und Christoph Bieler erhielten durch die neuen Coaches Baard Jörgen Elden (NOR/Langlauf) und Falko Krismayr (Springen) neue Herausforderungen und zudem einen neuen, alten Teamkollegen. Doppel-Olympiasieger Felix Gottwald will nach zweijähriger Pause wieder Wettkampf-Atmosphäre spüren - er bereitete sich gemeinsam mit Erfolgscoach Günther Chromecek vor.

ÖSV-Sportdirektor Toni Innauer spricht von einer "spektakulären Strukturänderung". Man ging in der Olympia-Saison nicht nur durch die Verpflichtung des norwegischen Langlauf-Fachmannes Elden neue Wege, sondern die ÖSV-Führung hat durch die Schaffung einer eigenen Trainingsgruppe mit Chromecek die zweite Karriere von Doppel-Olympiasieger Gottwald erst ermöglicht.

Comeback

Der 33-jährige Gottwald möchte nochmals durchstarten. "Ich wollte nicht zurück in alte Spurrillen, sondern neue Wege beschreiten. Das ist das Spannende", sagte der Salzburger in der ORF-TV-Sendung "Sport am Sonntag".

Elden, der Kombinierer mit den meisten Langlauf-Bestzeiten, hat in dem halben Jahr seit seiner Bestellung viel bewirkt. Der 41-Jährige fand mit seinen Methoden großen Anklang bei den ÖSV-Kombinierern, die nach guten Sprüngen nur allzu oft auf der 10-km-Laufstrecke Top-Platzierungen liegengelassen hatten.

Der Steirer Stecher, der vor kurzem erstmals Vater geworden ist, profitiert von einer "Intensitätssteigerung mit Beachtung der wichtigen Regeneration". Und Bieler sieht sich läuferisch ebenfalls auf einem höheren Niveau. "Wir haben auch viel an der individuellen Technik gearbeitet, das Team hat sich gegenseitig hochgepusht", meinte der Tiroler.

Elden beeindruckt

Elden spricht von einer hervorragenden Zusammenarbeit im Team, auch mit seinem Trainerkollegen Krismayr. "Ich bin beeindruckt von der Disziplin und der Bereitschaft der Athleten, Neuerungen zu versuchen", erklärte der Coach. "Der Fortschritt ist größer, als ich zu Beginn erhofft hatte. Aber das kommende Wochenende wird eine Antwort geben, wo wir wirklich stehen."

Dem früheren Trainer der Teams der USA und Norwegens ist klar, dass er im Olympia-Winter an Ergebnissen gemessen wird. "Natürlich zählt am Ende das Resultat. Unsere Änderungen sollen hinführen zum großen Ziel Vancouver", betonte Elden. Man wolle im Weltcup Podestplätze erreichen, ihm sei aber derzeit die positive Entwicklung jedes Athleten genauso wichtig wie zählbare Ergebnisse.

Neu ist in der Nordischen Kombination die Regel der Einbeziehung von Windstärke und Anlauflänge in die Endnote des Springens. Dazu wurden für jede Schanze eigene Koeffizienten ermittelt, die Kombinierer testen die Neuerung als einzige Sparte in allen Weltcup-Bewerben. (APA)