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Inter Mailands Jungspieler und Italiens Nationalspieler Mario Balotelli ist Schmähruf-Opfer von Rassisten im Juventus-Anhang

Foto: Reuters/Rellandini

Rom - Wiederholte ausfällige Gesänge von Juventus-Fans gegen Mario Balotelli von Meister Inter Mailand beschäftigen jetzt auch das italienische Parlament. Ein Parlamentarier der oppositionellen Demokratischen Partei (PD), Roberto Giachetti, rief die Regierung zu einschneidenden Maßnahmen zur Bekämpfung des Rassismus in den Stadien auf und verlangte Strafen gegen Juventus.

Beim Champions-League-Match Bordeaux-Juventus, das die Turiner am Mittwochabend 0:2 verloren haben, hatten die Juve-Fans wiederholt Balotelli mit rassistischen Gesängen beleidigt. Vergebens versuchte der Torhüter Gianluigi Buffon die Tifosi zur Ruhe zu bringen. Erst am Dienstag war Juventus von der Liga wegen rassistischer Chöre seiner Fans mit einer Geldstrafe von 20.000 Euro belegt worden. Juve-Anhänger hatten Balotelli auch beim 1:0 gegen Udinese am Wochenende beleidigt. Nun ermittelt auch die UEFA.

Der Verband wartet auf den Bericht des spanischen Schiedsrichters Iturralde Gonzalez und des UEFA-Delegierten Trigve Bornoe aus Norwegen. Juventus könnte ein Verstoß gegen Artikel 11 des UEFA-Disziplinkodex vorgeworfen werden. Eine weitere Geldstrafe droht.

In Italien ist eine Debatte entbrannt, ob diese geschmacklose Äußerung auch einen rassistischen Hintergrund hat. "Ich weiß nicht, ob dahinter Rassismus steckt", sagte der Teamtrainer Marcello Lippi am Donnerstag. Juventus wurde in der vergangenen Saison bereits zu einem Heimspiel vor leeren Rängen verurteilt, nachdem der 19-jährige Balotelli in einem Spiel mit rassistischen Äußerungen bedacht worden war. Nachdem der Verein Einspruch eingereicht hatte, wurde die Sperre aufgehoben. Juve verpflichtete sich zu Initiativen gegen Rassismus.

Der Präsident des italienischen Fußballverbands (FIGC), Giancarlo Abete, rief die Klubs zu absoluter Strenge gegen rassistisches Verhalten seiner Fans auf. "Es kann nicht so schwierig sein, 50 oder 100 Personen zu isolieren, deren Verhalten absolut intolerabel ist und das Ansehen des italienischen Fußballs beschmutzt", sagte Abete nach Angaben des "Corriere dello Sport" am Freitag.  (APA/red)