Conakry - In Guinea haben Soldaten bei der gewaltsamen Unterdrückung von Protesten gegen die Regierung im September mindestens 100 Frauen vergewaltigt. Zu den Opfern zählten Schülerinnen, Studentinnen, Lehrerinnen, Geschäftfrauen und Journalistinnen, erklärte eine mit UN-Ermittlern zusammenarbeitende Gruppe von Menschenrechtlern am Donnerstag in Guineas Hauptstadt Conakry. Es gebe außerdem Beweise, dass 20 Frauen aus einem Krankenhaus verschleppt, unter Drogen gesetzt und wiederholt sexuell missbraucht worden seien.

Die regierungsfeindlichen Proteste hatten sich an der Weigerung von Junta-Chef Musa Dadis Camara entzündet, Wahlen auszuschreiben. Bei den Unruhen waren etwa 160 Menschen ums Leben gekommen. Camara hatte sich im vergangenen Dezember nach dem Tod von Staatschef Lansana Conte an die Macht geputscht. (Reuters)