Linz - Wegen des Verdachts des Amtsmissbrauchs hat ein Mobilfunkbetreiber den Bürgermeister von Neuhofen an der Krems (Bezirk Linz-Land) angezeigt. Nachdem der Grundeigentümer seine Einwilligung für die Errichtung eines 22,5 Meter hohen Handymastes gegeben hatte, fehlte nur noch die Baubewilligung. Doch Günter Engertsberger, als Bürgermeister zugleich auch oberste Baubehörde, erteilte diese nicht. Wegen gesundheitlicher Bedenken und eines negativen Gutachtens des Ortsbildbeirates stellte er einen negativen Bescheid aus. Auch der Gemeinderat stimmte gegen die Errichtung.
Der Mobilfunkbetreiber hat sich deshalb zuerst an das Land Oberösterreich (Baubehörde zweiter Instanz) gewandt. Das kam nach Prüfung der Unterlagen zu dem Schluss, dass ein positiver Bescheid ausgestellt werden müsste. Doch die Gemeinde blieb bei ihrem Nein, woraufhin Anzeige gegen den Bürgermeister erstattet wurde. Nächste Woche soll er von der Staatsanwaltschaft Linz einvernommen werden. Aufgrund der Gesetzeslage rechnet er sich wenig Chancen aus.
Laut Handy-Betreiber versuche man seit drei Jahren einen Standort für den Masten in Neuhofen zu finden. Engertsberger betont, Ersatzstandorte in unmittelbarer Nähe zum derzeitigen angeboten zu haben. (ker/DER STANDARD, Printausgabe, 27. November 2009)