Mattersburg - Im Mattersburger Pappel-Stadion steigt am Mittwoch ein Spiel der Rekorde. Bei der Kommissionierung für das Duell im Cup-Viertelfinale zwischen dem überlegenen Spitzenreiter der Ersten Fußball-Liga und dem Titelverteidiger GAK wurde eine Zuschauer-Obergrenze von 19.700 festgesetzt, damit dürfte der Ansturm sowohl das zuletzt bestbesuchte Cup-Match in Österreich (17.000 am Tivoli beim Final-Rückspiel Tirol - Admira am 23. Mai 1989) als auch die publikumsträchtigste Partie im Burgenland (16.000 im Eisenstädter Lindenstadion beim Freundschaftsspiel Rapid - Werder Bremen am 17. Juli 1996) übertreffen.

13.500 Tickets bereits abgesetzt

Bis Montag waren rund 13.500 Tickets abgesetzt, 5.000 Allwetterjacken werden um einen Euro verkauft, damit die Fans auch bei feuchter Witterung nicht im Regen stehen. Ermöglicht wird der voraussichtliche Rekordbesuch durch das Aufstellen einer 5.500 Personen fassenden Zusatztribüne, die im Falle des (wahrscheinlichen) Aufstiegs der Burgenländer in die Bundesliga in der kommenden Saison regelmäßig zum Einsatz kommen würde. "Aus organisatorischer Sicht ist es schon ein Probegalopp. Das ist für uns eine Herausforderung, aber wir haben schon oft Spiele in ähnlicher Größenordnung über die Bühne gebracht", erklärte Mattersburg-Obmann Martin Pucher.

"Rekord für die Ewigkeit"

In der Partie gegen die Schachner-Elf könnte im Pappelstadion ein "Rekord für die Ewigkeit" aufgestellt werden, da die Burgenländer, sollten sie im kommenden Spieljahr der T-Mobile Bundesliga angehören, die Hauptribüne in der Sommerpause überwiegend auf Sitzplätze umrüsten, wodurch Zuschauerzahlen in der am Mittwoch zu erwartenden Dimension nicht mehr möglich sein würden. "Die Zahl, die wir gegen den GAK erreichen könnten, wäre in der nächsten Zukunft wohl nicht mehr zu toppen", meinte Pucher.

Für Gregoritsch ist Ex-Klub Favorit

Die Prognose des "Vaters des Mattersburger Fußball-Wunders" wird wohl nicht eintreffen, sollte Mattersburg die Sensation schaffen und die "Rotjacken" aus dem Bewerb werfen. "Wir werden alles unternehmen, um das zu schaffen. Aber der große Favorit ist natürlich der GAK", sagte Trainer Werner Gregoritsch, der in diesem Spiel von seiner Vergangenheit eingeholt wird. Ab 1993 durchlief der Steirer bei den Grazern alle Trainer-Stationen vom Nachwuchs-Betreuer bis zum Chef-Coach. Höhepunkt war der Cupsieg im Jahr 2000 (als Spieler hatte er das schon 1981 geschafft), Tiefpunkt das 0:7 im September 2001 beim FC Tirol, das seinen Abgang einleitete. "Mein Herz schlägt noch immer für den GAK. Es wäre nicht ehrlich von mir, wenn ich nicht sagen würde, dass mich das Spiel total emotionalisiert", gibt Gregoritsch zu.

Der nunmehrige GAK-Coach Walter Schachner überlegt, einige seiner Akteure in Mattersburg pausieren zu lassen. "Wir sind in Form und auf Sieg eingestellt. Wichtig wird sein, dass wir unsere derzeitige Verfassung umsetzen können, dann werden wir sicher aufsteigen", vermutet "Schoko", der mit Ausnahme von Almer und Naumoski auf seine stärkste Formation zurückgreifen kann. (APA)

ÖFB-Cup-Viertelfinale:
  • SV Mattersburg - GAK
    (Pappelstadion, 19:15, Stuchlik)

    Mattersburg: Hedl - Zatek - Szeker, Pauschenwein - Köszegi, Kausich, Mörz, Kühbauer, Kaintz - Sabitzer, Th. Wagner
    Ersatz: Borenitsch - Strobl, Reinmayr, Schneider, Kantauer
    Es fehlen: Schmidt (gesperrt), Lang (verletzt)

    GAK: Schranz - Pötscher, Ehmann/Sick, Tokic, Dmitrovic - Ramusch, Aufhauser/Ceh, Milinkovic, Amerhauser - Brunmayr, Kollmann/B. Akwuegbu
    Ersatz: Scheuer - Standfest, Bazina, Tutu
    Es fehlen: Naumoski, Almer (beide verletzt)