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Informationsminister Sahhaf kündigt Angriffe mit unkonventionellen Waffen an

Foto: APA/EPA/BBC

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US-Truppen vor Bagdad

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Bagdad/Washington/London - Nach der Einnahme des Flughafens von Bagdad durch das US-Militär hat das irakische Regime massive Gegenwehr angedroht. Der irakische Informationsminister Mohammed Said el Sahhaf kündigte am Freitag "nicht konventionelle" Angriffe an: "Der einzige Weg, wie man mit diesen Söldnern umgeht, ist, dass man sie im Dunkeln und mit nicht konventionellen Mitteln bekämpft."

Bei der Aktion gegen die Belagerungstruppen werde es sich um eine Art "Märtyrer-Operation" handeln. Gleichzeitig versicherte er, der Irak werde keine Massenvernichtungswaffen einsetzen. Der irakische Machthaber Saddam Hussein drohte in einem im irakischen Fernsehen ausgestrahlten Rede ein "Höllenfeuer" an.

Schießereien in Bagdad

Freitagabend kam es im Zentrum von Bagdad laut Augenzeugen zu Schießereien. Aus dem Regierungsviertel und dem Umfeld des Präsidentenpalastes waren Feuerstöße aus Sturmgewehren und schweren Maschinengewehren zu hören, beim Palast habe es auch heftige Explosionen gegeben. Die alliierten Truppen hatten zuvor nach stundenlangen harten Kämpfen den strategisch wichtigen Saddam International Airport eingenommen.

Tausende Einwohner ergriffen aus Angst vor einer drohenden Belagerung die Flucht. "Wir haben jetzt ihr Kronjuwel", sagte der britische Militärsprecher Al Lockwood nach mehr als 17-stündigen Gefechten. Die Eroberung des Flughafens sei von großer Bedeutung. "Es war eines unserer Schlüssel-Ziele."

US-Truppen umstellt

Dagegen sagte Sahhaf, die US-Truppen auf dem Flughafen seien vollständig umstellt und isoliert worden. Der Minister forderte die amerikanischen Eliteeinheiten auf, sich zu ergeben. "Nach unserer Einschätzung wird es schwierig für irgendeinen von ihnen, da lebend rauszukommen. Das Beste ist, sie geben schnell auf." Auch im Süden und Westen des Landes seien US-Einheiten isoliert worden. Soldaten seien getötet, Panzer zerstört worden.

Die USA wollen nach Medienberichten den Sieg im Irak selbst dann erklären, wenn Bagdad noch nicht voll unter US-Kontrolle ist. Eine Übergangsverwaltung könne schon in der nächsten Woche ernannt werden, berichteten mehrere US-Medien unter Berufung auf das Pentagon. Dabei soll es offenkundig nicht zu einem blutigen Häuserkampf kommen. "Das Ziel ist nicht unbedingt, Gebäude einzunehmen und Gegenden zu besetzen", zitierte die "Washington Post" einen Pentagonbeamten. Das Militär wolle Bagdad isolieren und das Regime für "irrelevant" erklären, selbst wenn Saddam noch lebe, berichtete CNN. (APA/dpa/AP/Reuters)