Frankfurt - Tausende Anleger in Zertifikate der Pleitebank Lehman Brothers bekommen nun doch noch an einen Teil ihres investierten Geldes zurück. Die Frankfurter Sparkasse bot ihren 5.000 betroffenen Kunden an, Lehman-Papiere zu 50 Prozent des Nominalwertes zurückzunehmen, wie die Tochter der Landesbank Hessen-Thüringen am Donnerstag mitteilte. Mit einem Volumen von rund 44 Mio. Euro handelt es sich um die größte Rücknahmeaktion von Lehman-Papieren einer Sparkasse in Deutschland.
Zuvor hatte bereits die Sparkasse in Hannover ihren rund 1.000 betroffenen Kunden je nach Kaufdatum 50 oder 75 Prozent Entschädigung angeboten. Bis Ende vergangener Woche hatten 95 Prozent der Kunden das Angebot angenommen, die Sparkasse beziffert das Volumen auf rund 16 Mio. Euro, wie eine Sprecherin erläuterte. Die Hamburger Sparkasse hatte schon im Februar rund 1.000 Käufer von Zertifikaten mit 10 bis 100 Prozent entschädigt.
Das Angebot der Frankfurter Sparkasse ist bis zum 22. Dezember befristet. Die Verbraucherzentrale Hessen begrüßte das Angebot des Instituts, warnte Bankkunden aber vor einer voreiligen Entscheidung. Anleger ohne Erfahrung mit Wertpapieren könnten womöglich mehr als 50 Prozent Entschädigung geltend machen. Daher lohne sich eine Beratung durch die Verbraucherzentrale oder Anwälte. Die US-Investmentbank Lehman Brothers war im September 2008 pleite gegangen. Anleger und Firmen rund um die Welt mussten Milliardenbeträge abschreiben. (APA)