Wien - Die ursprünglich für heute, Freitag, geplante Unterzeichnung der Kaufverträge für die Constantia Privatbank (CPB) geht sich nicht mehr aus, nachdem sich die Verkaufsentscheidung im Aufsichtsrat schon um einen Tag verzögert hat.

Wie weit die seit vorgestern gelaufenen Nachbesserungsverhandlungen erfolgreich waren, ist bisher nicht durchgesickert. Dem Vernehmen nach zahlt die Gruppe um den Sanierer und Treuhänder Erhard Grossnigg für die kleine Bank tatsächlich nur 30 Mio. Euro in bar. Weitere rund 30 Millionen sollen zur Kapitalstärkung eingeschossen werden. Die Verträge liegen jetzt bei Finanzministerium und Finanzprokuratur zur Begutachtung. Vorher gibt es keine Angaben zum Deal, zum "Pricing" (Besserungsschein) und zu weiteren Strategien für die Bank.

Zum Grossnig-Konsortium zählen prominente Industrielle (Hans Peter Haselsteiner/Strabag, Alain de Krassny/bisher Vorstandschef und künftig AR-Chef der Donau Chemie oder Wilhelm Hörmannseder/MM). Unter den Finanzern in der Bietergruppe sind Klaus Umek (ehemals Chef von Goldman Sachs Österreich) mit seiner im Sommer gegründeten Investmentberatungsfirma und Johannes Meran.

Die Constantia-Privatbank hatte nach letztverfügbaren Zahlen per Ende März 2009 Vermögen von 10,4 Mrd. Euro unter Verwahrung und Verwaltung. Im "normalen" Bankgeschäft (Kredite und Einlagen) ist sie marginal vertreten, hier belief sich die Summe im Frühjahr auf rund 320 Mio. Euro.

Bis alle formalen Behördengenehmigungen für den Deal (samt Umstrukturierung der Bank) erfolgt sind, dürfte es Jänner bis Februar 2010 werden, bis die neuen Eigentümer das Ruder übernehmen. (APA)