Tokio - In Japan hat sich der konjunkturschädliche Preisverfall im Oktober verstärkt. Die Verbraucherpreise ohne die schwankungsanfälligen Lebensmittel sanken im Oktober um 2,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, wie die Regierung in Tokio am Freitag mitteilte. Eine andere zentrale Kennziffer, bei der auch die Preise für Ölprodukte herausgerechnet werden, sank sogar so schnell wie seit acht Jahren nicht mehr, als Japan zuletzt in eine Deflation stürzte.

Das Land steckt der Regierung zufolge bereits wieder in einer "milden Deflationsphase". Zusammen mit dem Absturz des Dollar dürfte der neuerliche Preisverfall die Rufe nach einem Eingreifen der Bank of Japan lauter werden lassen.

Die US-Währung fiel auf ein 14-Jahrestief von 84,82 Yen (0,649 Euro). Ein starker Yen schadet den japanischen Exporten, während der heimische Preisverfall Umsatz und Gewinne bei den Unternehmen einbrechen lässt.

Dank steigender Exporte hatte sich die japanische Wirtschaft zuletzt von der schwersten Rezession der Nachkriegszeit erholt. Vor allem in Asien - dem wichtigsten Exportmarkt - zog die Nachfrage an. Der private Konsum blieb dagegen schwach, auch wegen der vergleichsweise hohen Erwerbslosigkeit. Hier entspannte sich die Lage zuletzt etwas: Die Arbeitslosenquote sank saisonbereinigt auf 5,1 Prozent nach 5,3 Prozent im Vormonat. Ein Jahr zuvor lag sie noch bei 3,8 Prozent. (APA/Reuters)