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Herren-Cheftrainer Toni Giger und Michael Walchhofer startklar.

Foto: APA/ Fohringer

Lake Louise - Es "juckt" schon richtig. Angeführt von Branchenleader Michael Walchhofer fiebert die männliche Abfahrts-Elite wie jedes Jahr dem Speed-Saisonstart in Lake Louise entgegen. Nach der Abfahrt am Samstag (19.30 MEZ) und dem Super-G am Sonntag (19.00) wird man wissen, ob die Uhren in der Szene gleich ticken wie im Vorjahr. Sofern nicht wieder das Wetter in den kanadischen Rockies dem Ganzen einen Strich durch die Rechnung macht.

Denn im Vorjahr wirbelte eine Wetterlotterie das Feld ordentlich durcheinander und blies u.a. den Südtiroler Peter Fill zum ersten Weltcupsieg und den Schweizer Carlo Janka mit Startnummer 65 auf Platz zwei. Der verletzte Fill fehlt diesmal beim ersten Speed-Vergleich auf der 3.089 m langen Piste im Naturschutzpark aber ebenso wie der zurückgetretene Super-G-Titelverteidiger Hermann Maier.

Walchhofer mit Reserven

Dass auch das Schlechtwetter fern bleibt, hofft nicht zuletzt Walchhofer. Der Träger des roten Abfahrts-Trikots ließ sich auch von der Bomben-Bestzeit des Schweizer Sölden-Siegers Didier Cuche im ersten Training nicht aus der Fassung bringen. "Man weiß ja, dass er stets gleich am Anfang angast, ich mir aber immer Reserven behalte", blieb der 34-jährige Familienvater locker. Walchhofers Saisonziel ist neben Olympia-Gold die vierte Abfahrtskugel, die dritte holte er sich vergangenen Winter trotz des Auftakt-Flops in Lake Louise.

Wenn sich der Atomic-Fahrer aus Altenmarkt-Zauchensee etwas wünschen dürfte, dann wären das also faire Verhältnisse. "Denn wenn du gut drauf bist, ärgert's dich schon, wenn du schon in der Früh siehst, dass es nicht regulär werden wird!"

"Ich bin im Moment so gut drauf..."

Offenbar fühlt sich der Sieger von 14 Weltcuprennen dennoch für befähigt, vor den Augen des am Freitag einfliegenden Verbandspräsidenten Peter Schröcksnadel den ersten Saisonsieg für die ÖSV-Herren einzufahren. "Ich bin im Moment so gut drauf, dass ich auch gewinnen kann, wenn es nicht ganz fair ist", strotzte der Neo-Kochbuch-Autor vor Selbstvertrauen. "Es ist gut, wenn man endlich zeigen kann, was man drauf hat und wofür man trainiert hat!"

Das zweitheißeste Eisen im ÖSV-Abfahrtslager ist Klaus Kröll. Der Steirer hatte zur Wochenmitte noch schwere Beine. "Dass der Michi im Training gleich ganz vorne war, ist beruhigend, weil wir im Training immer gleichauf waren", gab sich der Head-Fahrer aber entspannt. "Die Top-5 sind auch heuer mein Ziel!"

Für Österreich gehen neben dem Weltcup-Debütanten Franz Max auch die drei Langzeit-Verletzten Mario Scheiber, Andreas Buder und Hans Grugger an den Start, Christoph Gruber erhielt nach dem Ausfall des 2. Trainingslaufes per Trainerentscheid den elften ÖSV-Startplatz. Weltcup-Kandidat Benjamin Raich startet an beiden Tagen, sein Hauptaugenmerk liegt aber eindeutig auf dem Super-G am Sonntag.

Gespannt sein darf man auf die Vorstellungen von Bode Miller und Aksel Lund Svindal. Der ins US-Team zurückgekehrte Miller war auch ohne ausreichend Abfahrtstraining von Beginn an schnell und der Norweger kam im Training mit seiner komplizierten Beinverletzung ganz gut zurecht. Große Hoffnungen hegen auch die kanadischen Hausherren angeführt von Abfahrts-Weltmeister John Kucera. (APA)

ÖSV-Team für die Abfahrt in Lake Louise (11): Michael Walchhofer, Klaus Kröll, Mario Scheiber, Christoph Gruber (Q), Georg Streitberger, Florian Scheiber, Hans Grugger, Benjamin Raich, Max Franz, Romed Baumann, Andreas Buder